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Der 19-jährige Max Beneke überzeugt bei den Füchsen Berlin.

© IMAGO/Contrast

Fuchs auf Abruf: Max Beneke überzeugt in zwei Teams auf einmal

Auf den 19 Jahre alten Max Beneke halten sie bei den Füchsen Berlin große Stücke. Auch in Potsdam spielt er eine wichtige Rolle.

Max Beneke überlegte nicht lange, setzte dann einen Wackler gegen die Hand an und zog mit viel Tempo und Nachdruck durch die gegnerische Abwehr. Sekundenbruchteile später zappelte der Ball auch schon im Netz. Mit seinen Toren war der Nachwuchsspieler besonders in der ersten Halbzeit mitverantwortlich, dass das meist ausgeglichene Spiel der Füchse am Samstagabend gegen den Bergischen HC mit 29:27 gewonnen werden konnte.

„Er macht das schon stark und man muss auch wissen, dass der Junge einen Tag vorher nicht wenig in Potsdam gespielt hat“, lobte Paul Drux nach der Partie. Sicher, der 19-Jährige habe noch viel zu lernen, „doch da geht es jeden Tag einen Schritt nach vorne“, so der Kapitän weiter.

Dass der gebürtige Greifswalder, wenn es wie aktuell Personalnot bei den Füchsen gibt, eine echte Hilfe sein kann, hat er bereits in der vergangenen Saison unter Beweis gestellt. In 17 Bundesliga-Spielen erzielte er 17 Treffer, traf zusätzlich in der European League 14 Mal. In dieser Saison steht Beneke nun beim Kooperationspartner VfL Potsdam unter Vertrag, warf in seinen bisherigen sieben Spielen 17 Tore. „Man sieht, dass er Talent hat. Ich habe das Gefühl, dass er ein großer Spieler wird“, urteilte schon die spanische Handball-Legende Viran Morros nach seiner Zeit in Berlin.

Im stressigen Alltag behält er seine Gelassenheit

Mit 1,95 Meter Körperlänge und gut 90 Kilogramm erfüllt der Rückraum- Rechte in seinen jungen Jahren auf jeden Fall die körperlichen Voraussetzungen dafür und behält sich im stressigen Sportalltag seine norddeutsche Gelassenheit. „Das passt ganz gut. Doch man sieht natürlich, dass wir nicht zu einhundert Prozent eingespielt sind“, sagt Beneke. Hilfreich sei, dass die Spieler sich die vielen Begegnungen im Trainingszentrum gut kennen und dass Beneke Fehler zugestanden werden.

Auf die Frage, ob er bei den Spielen für zwei verschiedene Teams nicht manchmal durcheinanderkommen würde, antwortet er nüchtern, dass er dafür ja einen Kalender habe. Auch die erhöhte Belastung würde für ihn nicht zum Problem werden. „Als junger Spieler regeneriert man schneller und die Physiotherapeuten leisten gute Arbeit. Deswegen bin ich eigentlich gut fit“, sagt der Juniorennationalspieler.

Ich habe das Gefühl, dass er ein großer Spieler wird.

Viran Morros über Max Beneke

Nur die Uni käme gerade etwas zu kurz. „Da muss ich viele Entschuldigungen schreiben“, gibt Beneke zu, der in Potsdam Geschichte und Sport auf Lehramt studiert. Aktuell liege der Fokus aber auf dem Handball und da nimmt Beneke die Rolle an, die ihm zugeteilt wurde. In Potsdam sammelt er Spielzeit und Erfahrung, in Berlin nimmt er jeden Einsatz gerne mit. Insofern wartet er geduldig die Entscheidung der Verantwortlichen ab, ob er am Dienstag in der European League gegen Bidasoa Irun (20.45 Uhr/Dazn), wieder bei den Füchsen im Kader steht.

„Das bekomme ich dann kurzfristig gesagt“, berichtet Beneke, wenngleich Füchse-Trainer Jaron Siewert schon andeutete, dass dies wohl eher nicht der Fall sein werde. „Ich denke, er wird bei uns nicht spielen, sondern das wichtige Auswärtsspiel von Potsdam in Rostock bestreiten“, sagte Siewert, der hofft, im ersten internationalen Heimspiel auf Fabian Wiede bauen zu können, der nach seiner Bauchmuskelverletzung wieder am Training teilnimmt. Außerdem steht mit Nils Lichtlein, der sich nach seinen Bänderrissen im Fuß zuletzt immer besser in die Mannschaft eingefunden hat, noch ein weiteres Berliner Eigengewächs auf Halbrechts zur Verfügung.

Max Beneke ist es mehr oder minder egal. Ob bei Zweitligist Potsdam oder Titelkandidat Berlin – er wird sich so oder so in die Zweikämpfe werfen und versuchen, sein Bestes für den jeweiligen Verein zu geben.

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