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Nach einem leichtem Schlaganfall kehrt Füchse-Trainer Jaron Siewert zurück.

© dpa / Frank Molter

Trainer Jaron Siewert ist nach Schlaganfall zurück: Die Füchse Berlin sind Favorit gegen TVB Stuttgart

Die Füchse wollen an ihren guten Saisonstart anknüpfen. Wieder mit dabei ist Cheftrainer Siewert.

Es machte sich schon früh ein Gefühl der Entspannung breit. In Wetzlar konnte Bob Hanning bereits zur Halbzeit mit seinem Protegé Fabian Wiede gut gelaunt auf der Bank Platz nehmen und relativ sorglos den Rest der Partie beobachten und auch beim Saisoneröffnungsspiel drei Tage zuvor gegen Göppingen war weit vor Abpfiff klar, dass die Füchse mit einen Sieg die Halle verlassen werden. Dementsprechend zuversichtlich gehen die Berliner in die Partie am Samstag gegen den TVB Stuttgart (20.30 Uhr/Sky).

Zuversichtlich, aber vor allem erleichtert ist das Team jedoch auch, weil Trainer Jaron Siewert nach vier Wochen krankheitsbedingter Pause wieder zum Klub zurückkehrt. Der 28-Jährige erlitt am 11. August einen leichten Schlaganfall, der auf eine Gerinnungsstörung zurückgeführt wurde und sich seitdem in ärztlicher Behandlung befand. „Ich bin überglücklich und froh, dass Jaron seinen erfolgreichen Job bei den Füchsen fortsetzen kann”, sagte Hanning in einer Mitteilung des Vereins am Freitag.

Der gebürtige Berliner habe nun nach umfangreichen Untersuchungen grünes Licht für seine Rückkehr erhalten. „Ich bin extrem dankbar für die Hilfe der Füchse-Familie. Allen voran Bob Hanning, der meine Ungeduld gezügelt hat”, teilte Siewert mit. „Nach dem ersten Schock und der Verarbeitung in den letzten Wochen fühle ich mich mental und körperlich zu 100 Prozent fit und bin voll motiviert.”

Im dritten Spiel der Saison möchte der Trainer nun auch aktiv am nächsten Sieg seiner Mannschaft teilhaben. Und dafür stehen die Chancen gegen die bisher wenig überzeugenden Stuttgarter mehr als gut. Denn das Team von Roi Sanchez wurde beim THW Kiel rigoros mit 36:23 abgefertigt, zuhause gegen Erlangen reichte es nur zu einem 27:29 – und das trotz namhafter Verstärkung wie dem Ex-Berliner Silvio Heinevetter als Schlussmann sowie dem besten Abwehrspieler der Europameisterschaft Oscar Bergendahl. Doch bisher wirkten die Schwaben meist aufgeregt auf dem Spielfeld, machten „so viele Fehler wie eine B-Jugend”, wie es Sanchez nach der Partie gegen Erlangen ausdrückte.

Die neue Konkurrenz bei den Füchsen ist ein Vorteil

Auch deshalb gehen die Füchse im dritten Spiel innerhalb einer Woche erneut als Favorit ins Rennen. Die bedeutendste Grundlage ist allerdings das bisherige Auftreten der Berliner zum Saisonbeginn. Die Defensive überzeugte und wurde bestens abgedeckt durch Torhüter Dejan Milosavljev, der bisher fast jeden zweiten Ball abwehrte, der auf sein Tor kam. Dazu kommt das flüssige Offensivspiel, in dem die Neuverpflichtungen gut integriert scheinen.

Dabei fielen bisher zwei Faktoren besonders auf: Zum einen belebt die neue Konkurrenz im Kader die Leistung der einzelnen. Dafür steht nicht nur Milosavljev, der im Tor mit Viktor Kireev ein gut aufgestelltes Duo bildet, sondern unter anderem auch Fabian Wiede, der neben Mathias Gidsel momentan wenig zurücksteckt. Zum anderen bestechen die Füchse schon jetzt mit ihrem breiten Kader. Alle Berliner konnten in der neuen Saison bereits Spielzeit sammeln, ohne dabei die Hauptlast auf wenige Akteure zu legen.

So beeindruckte in der ersten Partie Hans Lindberg mit zwölf Treffern, wenige Tage später war es sein Pendant auf der linken Außenbahn Tim Freihöfer, der sich mit acht Toren hervortat. Gleiches kann über die Rückraum- und Kreisspieler angeführt werden. Schließen die Füchse am Samstag an diese Leistung an, dürften auch dann wieder entspannte und glückliche Gesichter auf der Bank zu sehen sein.

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