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Mathias Gidsel (l.) verstärkt die Füchse seit dieser Saison.

© Imago/Zink

Handball-Bundesliga so spannend wie lange nicht: Magdeburg, Kiel, Flensburg – oder gar die Füchse?

Viele Mannschaften haben die Schwachstellen aus dem Vorjahr behoben. Auch die Füchse Berlin zählen zu den Favoriten auf den Meistertitel.

Die Sorgen für die neue Saison sind groß. „Die Unsicherheit in diesen Tagen ist die einzige Gewissheit“, sagte jüngst der Präsident der Handball-Bundesliga (HBL) Uwe Schwenker in einem Interview. Wie wird sich die Corona weiter auf den Sport auswirken? Wie stark wird die Energiekrise den Handballalltag beeinflussen? Was ist mit der Inflation? Es sind einige Fragen, die in diesem Jahr ungeklärt sind und die die Funktionäre umtreiben. Nach zwei coronabestimmten Jahren gilt es zudem trotz der bestehenden Herausforderungen, die Zuschauer wieder zurückzugewinnen.

Hoffnung macht allerdings, dass der Kampf um die Meisterschaft in diesem Jahr so spannend wie ist wie lange nicht. Die Spitze ist breiter, die Konkurrenten enger beieinander. Oben drängen sich der THW Kiel, der SC Magdeburg, die SG Flensburg-Handewitt und die Füchse Berlin, dahinter drücken die MT Melsungen, die Rhein-Neckar Löwen und die TSV Hannover-Burgdorf.

Einen ersten Vorgeschmack auf die Spielzeit, die letztmals bei „Sky“ im Fernsehen zu sehen sein wird, bevor die HBL zu „S Nation Media“ wechselt, lieferte bereits der Supercup. In einer a attraktiven Begegnung sicherte sich der Deutsche Pokalsieger Kiel am vergangenen Mittwoch gegen den Meister aus Magdeburg mit 36:33 den ersten Titel.

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Dabei war dem Rekordmeister aus dem Norden kaum anzumerken, dass er aktuell auf seine verletzten Leistungsträger Sander Sagosen und Hendrik Pekeler verzichten muss. Dem Meister auf der anderen Seite unterliefen hingegen ungewohnt viele Fehler. Wegen ihrer Ausnahmekönner Omar Ingi Magnusson und Gisli Kristjansson ist mit Magdeburg aber weiterhin zu rechnen.

Die Füchse Berlin haben sich substanziell verstärkt

Unerwartet spannend machten es derweil die Flensburger in der ersten Partie der Saison und setzten sich mit 31:30 nur knapp beim HSV Hamburg durch. Anders als in der vergangenen Saison sind bei dem Champions-League-Sieger von 2014 in diesem Jahr keine verletzungsbedingten Ausfälle zu verzeichnen und Trainer Maik Machulla kann auf den gesamten Kader zurückgreifen. Ein weiteres Plus: Das Torhüter-Duo bestehend aus Kevin Møller und Benjamin Buric ist wahrscheinlich das beste der Liga.

Der vierte Favorit im Titelrennen kommt in diesem Jahr aus Berlin und darf sich heute gegen European-League-Teilnehmer Frisch Auf! Göppingen (16.05 Uhr) beweisen. Mit den Neuzugängen Mathias Gidsel, Viktor Kireev und Max Darj hat sich das Team substanziell verstärkt und vorherige Schwachstellen beseitigt.

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Doch nicht nur die Berliner haben aufgerüstet. Auch Mannheim hat sich um Trainer Sebastian Hinze neu aufgestellt, wobei sich erst zeigen wird, wie die Mannschaft den Abgang ihres Kreativmannes Andy Schmid verkraftet. Personell umgekrempelt wurde ebenso das Team der Melsunger, die sieben Zugänge zu integrieren haben. Gleiches gilt für die Hannoveraner. Es ist also nicht nur davon auszugehen, dass es an der Spitze eng wird.

Am Tabellenende werden es wie so oft wohl die Aufsteiger schwer haben, die Klasse zu halten. Die ASV Hamm-Westfalen musste einige Leistungsträger abgeben. Traditionsklub VfL Gummersbach hingegen hat nach drei Jahren in der zweiten Liga den Weg zurück ins Oberhaus geschafft und möchte sich dort erneut festsetzen. Mit dem beachtlichen 30:26-Erfolg gegen Lemgo am ersten Spieltag setzte die Mannschaft um Nationalspieler Julian Köster in jedem Fall schon ein erstes Ausrufezeichen

Insgesamt sind Prognosen für dieses Handballjahr schwer zu treffen. Sicher ist nur, dass nichts sicher ist – weder sportlich noch wirtschaftlich.

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