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Endlich jubeln. Niclas Füllkrug (irgendwo in der Mitte) brachte mit seinem Tor das ganze Team in Wallung.

© Foto: Reuters/Molly Darlington

DFB-Team dreht die Stimmung ins Positive: Die Tabelle als optische Täuschung

In seiner Vorrundengruppe ist das deutsche Fußball-Nationalteam jetzt Letzter. Trotzdem macht sich Zuversicht breit, dass bei dieser WM doch noch was geht.

Ein Kommentar von Stefan Hermanns

Die Tabelle sieht wirklich nicht gut aus. Zwei Spiele, immer noch kein Sieg und gerade mal ein Punkt auf dem Konto: Durch das 1:1 gegen Spanien am Sonntagabend ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in ihrer Vorrundengruppe auf den letzten Platz zurückgefallen. Aber dabei kann es sich natürlich nur um eine optische Täuschung handeln.

Letzter? Das allgemeine Empfinden ist längst ein anderes. Die Stimmung hat sich gedreht – ins Positive. So schnell kann das gehen.

Besser als am Sonntag hätte es für die Nationalmannschaft tatsächlich kaum laufen können. Schon Stunden, bevor die Deutschen gegen Spanien selbst auf dem Platz standen, hat sich das Momentum ein deutsches Trikot übergezogen – als Costa Rica trotz einer über weite Strecken erschütternd schlechten Leistung die Japaner besiegte. Ein einziges Mal schossen die Costa Ricaner auf das japanische Tor; das reichte zu einem 1:0.  

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Für die Nationalmannschaft war der Worst Case - das Aus bei der WM in Katar schon vor dem letzten Gruppenspiel - dadurch erst einmal abgewendet. Mehr noch: Der Glaube kehrte zurück. Der Glaube, dass bei dieser WM doch noch was geht.

Mit diesem Glauben ging die Nationalmannschaft ins Spiel gegen die Spanier. Selbst nach dem 0:1 geriet er nicht ins Wanken. Die deutschen Spieler wehrten sich, mit Trotz, vielleicht auch Wut. Sie schafften den verdienten Ausgleich und blicken nun deutlich gelöster in die nahe Zukunft.

Dabei hat die Nationalmannschaft das Weiterkommen nur bedingt in der eigenen Hand. Um alle Eventualitäten zu beseitigen, müsste sie das letzte Spiel schon mit acht Toren Unterschied gegen Costa Rica gewinnen. Ein handelsüblicher Sieg gegen die Mittelamerikaner reicht allein nicht; zugleich dürfte Japan dann nicht gegen Spanien gewinnen.

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Und trotzdem: Zweifelt jetzt wirklich noch jemand, dass die Deutschen das Achtelfinale erreichen? Jetzt, da das Momentum ein deutsches Trikot trägt?

Was soll jetzt noch kommen?

Bundestrainer Hansi Flick und sein Team haben ihre Nahtoderfahrung bereits hinter sich. Sie haben lesen und hören müssen, dass sie keine Turniermannschaft mehr sind – und gegen Spanien genau das Gegenteil bewiesen.

Sie haben Widerständen getrotzt und ihr Glück erzwungen. Sie fühlen sich gestählt für all das, was diese Weltmeisterschaft noch für sie bereithalten mag.

Vor vier Jahren haben sie das allerdings auch gedacht, als sie am zweiten Spieltag in letzter Sekunde das 2:1 gegen Schweden erzielten und damit das frühe WM-Aus gerade noch abwenden konnten. Auch damals wähnten sie das Momentum auf ihrer Seite. Aber das Momentum ist ein flüchtiger Geselle, spielt heute hier und morgen da.

Das ist der Unterschied zu damals. Heute wissen die Deutschen, dass man sich auf das Momentum nicht verlassen sollte. Vor allem wissen sie, dass sie so etwas wie vor vier Jahren ganz sicher nicht noch einmal erleben wollen.

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