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Sjoeke Nüsken war sowohl am ersten als auch am letzten deutschen Treffer maßgeblich beteiligt.

© dpa/Sebastian Gollnow

Neue Doppelsechs überzeugt beim DFB-Team: Horst Hrubeschs Mut wird belohnt

Deutschlands Fußballerinnen haben sich durch den Sieg gegen Dänemark alle Chancen auf Olympia erhalten. Dass der Erfolg nur selten gefährdet war, lag auch an Sjoeke Nüsken und Debütantin Elisa Senß.

Horst Hrubesch war trotz der Minusgerade und eisigen Verhältnisse in Rostock sofort auf Betriebstemperatur. Der Interimstrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft feuerte sein Team an, raufte sich immer wieder die Haare und wirkte bis zur letzten Minute etwas skeptisch.

Als Klara Bühl schließlich in der Nachspielzeit den dritten Treffer beim 3:0-Sieg über Dänemark am Freitagabend in der Nations League erzielte, streckte Hrubesch erleichtert die Arme gen Himmel. Durch Tor Nummer drei reicht den deutschen Fußballerinnen im letzten Gruppenspiel gegen Wales am Dienstag nun „ein normaler Sieg“, wie Hrubesch es nannte. Damit wäre Deutschland aufgrund des direkten Vergleichs mit Dänemark der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen – ein Erfolg gegen Wales vorausgesetzt.

Vor knapp 20.000 Zuschauenden im ausverkauften Ostseestadion zeigte das DFB-Team eine überzeugende Leistung. Dass das Team im Vergleich zum letzten Spiel auf sechs Positionen verändert war, machte sich dabei kaum bemerkbar. Die Elf, die auf dem Platz stand, wusste den Matchplan von Hrubesch umzusetzen. „Wir haben es von der ersten Minute an so gespielt, wie wir es wollten“, sagte der 72-Jährige. Die Spielidee war von Beginn an ersichtlich. Das deutsche Team lief über die gesamten 90 Minuten hoch an, zwang die Däninnen immer wieder zu Fehlern oder Ballverlusten und ließ dadurch lediglich drei gute Abschlussmöglichkeiten Dänemarks zu.

Sowohl dem ersten als auch dem dritten deutschen Treffer gingen Ballgewinne in entscheidenden Räumen voraus. Beim 1:0 durch Alexandra Popp war es Sjoeke Nüsken, die in der eigenen Hälfte einen Pass abfing, das Spiel sofort schnell machte und dem deutschen Team damit eine Überzahl ermöglichte, die es letztlich gut ausspielte und so zum Erfolg kam.

Elisa Senß feierte starken Einstand

Beim letzten Tor, das Nüsken vorbereitete, war es Elisa Senß, die den Ball gegen die deutlich größere Caroline Möller behauptete und so den Angriff einleitete. Die Leverkusenerin wurde bei ihrem ersten Lehrgang überhaupt für die deutsche A-Nationalmannschaft in der Halbzeit für Sara Däbritz ins defensive Mittelfeld eingewechselt und hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. „Senß hat für mich sensationell gespielt zweite Halbzeit“, lobte Hrubesch die 26-jährige Mittelfeldspielerin. „Sie hat auch diesen Charakter, diesen Willen. Und sie hat die Qualität. Sie ist technisch gut, sie ist schnell und sie hat ein Auge auch für die Situation.“

Dynamisch, zweikampfstark und temporeich: Elisa Senß feierte ein erfolgreiches Debüt für Deutschland.

© imago/Eibner/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler

Sowohl Nüsken als auch Senß bewiesen nicht nur einmal ihre Spielintelligenz und das richtige Gefühl dafür, wann sie das Spiel schnell machen müssen und wann nicht. Hinzu kam bei beiden eine starke Zweikampfquote. Gegen Dänemark zeigte sich, wie wichtig die Doppelsechs für das Spiel Deutschlands ist, in der Offensive, aber auch in der Defensive. Dass Hrubesch sich für Nüsken von Beginn an entschied, statt auf die erfahrenere Lena Lattwein zu setzen, zahlte sich aus. Ebenso wie die Einwechslung von Senß für die erneut unauffällige Däbritz.

In Abwesenheit der angeschlagenen Lena Oberdorf, die derzeit ihrer Bestform hinterherläuft, spielten sich Nüsken und Senß damit in den Vordergrund und sicherten Deutschland in den Schlussminuten den ungefährdeten Heimsieg. Auch gegen Wales wäre ein Platz in der Startelf denkbar, sofern Hrubesch mutig bleibt und den formstarken Spielerinnen ihre Einsatzzeit gibt.

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