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Rani Khedira hat nichts gegen etwas weniger gute Laune bei Union.

© imago/Matthias Koch/imago/Matthias Koch

Der 1. FC Union will bei null anfangen: „Vielleicht haben wir geglaubt, dass wir zu gut sind“

Der 1. FC Union muss Punkte sammeln in der Bundesliga. Helfen soll dabei auch ein bisschen mehr Kraft – und endlich auch wieder Rani Khedira.

Als das Spiel zwischen dem 1. FC Union und dem FC Bayern München am vergangenen Samstag wegen Schneefalls abgesagt wurde, hätte man sich eigentlich über den unerwarteten freien Tag freuen können. Gerade bei solchen Temperaturen und gerade bei einem solchen Gegner. Doch Rani Khedira hätte lieber gespielt. „Es nervt mich, wenn ich zuschauen muss. Ich habe oft genug zugeschaut in dieser Saison“, sagte der Vizekapitän des 1. FC Union am Mittwoch.

Für Khedira wird das Spiel am kommenden Samstag gegen Borussia Mönchengladbach zu einer Art Comeback. Nachdem er zunächst sieben Spiele mit einer Wadenverletzung und die vergangenen drei mit einer Rotsperre verpasst hatte, wird es erst sein dritter Bundesliga-Einsatz in dieser Saison. In der Champions League hat Khedira zuletzt zwar gespielt. Doch in der Bundesliga gehe es erst jetzt wieder los, so der 29-Jährige.

Nicht jeder hat das gemacht, was Union stark gemacht hat.

Rani Khedira, 1. FC Union

Bei Union wird man hoffen, dass diese Halbrückkehr auch Kräfte freisetzen kann. Nach sechzehn Spielen ohne Sieg braucht man immer noch dringend ein Erfolgserlebnis. Für den Absturz der vergangenen Wochen gebe es viele Gründe, sagte Khedira, von den Verletzungen bis hin zum Ablauf des Transfersommers. Irgendwo auf dem Weg sei der Mannschaft etwas abhandengekommen. „Jeder hatte gefühlt seine eigene Idee auf dem Feld. Nicht jeder hat das gemacht, was Union stark gemacht hat.“

Auch die höheren Erwartungen hätten vielleicht eine Rolle gespielt. „Vielleicht haben wir geglaubt, dass wir zu gut sind, weil wir in den letzten Jahren so erfolgreich waren. Aber die Saison fängt bei null an. Wenn wir nicht tagtäglich an die Grenze gehen, dann sind wir einfach keine Top-Mannschaft.“

Unter dem neuen Trainer Nenad Bjelica will Union nun zurück zu den viel beschworenen Basics finden. Trotz einiger taktischer Umstellungen passe der Kroate mit seiner „direkten Art“ auch gut zu Union, so Khedira. „Er will den direkten Weg zum Tor finden, dass wir aggressiv in den Zweikämpfen sind und als Mannschaft kompakt auftreten.“

Dass ein Trainerwechsel für frischen Wind sorgen kann, habe man in den vergangenen Tagen auch gesehen. „Das fängt schon mit den neuen Übungsformen an, dass da Dinge provoziert werden. Jeder sucht seine Chance, jeder fängt bei null an. Das sieht man an dem Kraftraum, der auf einmal voll ist“, sagte Khedira.

Wie auch Bjelica zuletzt mehrfach betont hatte, gehe es für Union aber in erster Linie um das Psychologische. „Der Fußball ist zum Großteil auch Kopfsport. Du musst das Glas halbvoll sehen“, sagte der Vizekapitän, der aber auch die richtige Balance forderte. „Manchmal ist die Stimmung zu gut für die Situation, in der wir uns befinden. Wir müssen sehen, dass wir mit der nötigen Lockerheit, aber auch mit der nötigen Spannung und Ehrgeiz aufs Feld gehen.“

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