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Julian Nagelsmann feiert den Auftritt seiner Mannschaft.

© AFP/Odd Andersen

Coup gegen Paris: Julian Nagelsmann ist der große Gewinner beim FC Bayern

Der Matchplan gegen das Starensemble um Lionel Messi und Kylian Mbappé ging voll auf. Weil die Mannschaft ihrem Trainer detailliert folgt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Benedikt Paetzholdt

Der FC Bayern hat die große Bühne Champions League eindrucksvoll genutzt, um vermeintliche Missstimmungen zwischen Trainer Julian Nagelsmann und seiner Mannschaft wegzuwischen. Das Starensemble von Paris St. Germain mit seinen beiden WM-Frontleuten Lionel Messi und Kylian Mbappé konnte beim 0:2 in München seine Stärken kaum ausspielen. Weil das Coaching von Julian Nagelsmann genau auf diese beiden zugeschnitten war.

Natürlich hätte der Abend ganz anders verlaufen können, wenn der portugiesische Mittelfeldspieler Vitinha kurz vor der Halbzeit den Ball etwas höher oder präziser geschossen hätte und Mathijs de Ligt nicht mehr zur Stelle gewesen wäre, um den Ballverlust seines Torwarts Yann Sommer auszubügeln. Abgesehen von diesem Patzer und kleineren Unzulänglichkeiten setzten die Bayern-Profis den vorgegebenen Matchplan um.

Der Pariser Plan war – wie auch Nagelsmann auf der Pressekonferenz anschließend sagte – relativ offensichtlich. Messi sollte de Ligt intensiv binden, damit Dayot Upamecano in Duelle mit seinem Nationalmannschaftskollegen Mbappé verwickelt wird. Was angesichts der läuferischen Qualitäten des Stürmers ein heikles Unterfangen ist.

Ich sehe keinen, der stärker ist.

Bayerns Klub-Präsident Herbert Hainer

Der Trainer lobte Josip Stanisic, 22, der im bislang wichtigsten Auftritt seiner Mannschaft in diesem Jahr einen äußerst souveränen Auftritt absolvierte. Er war damit Inbegriff eines rundum reifen Kollektivs, das dem Pariser Ensemble, dessen Einzelkönner nicht wie gewünscht zueinander fanden, überlegen war. „Ich sehe keinen, der stärker ist“, feierte Klub-Präsident Herbert Hainer den Einzug ins Viertelfinale.

Mit Krisensymptomen ist das bei den Bayern ohnehin so eine Sache. Obwohl Borussia Dortmund in der Liga derzeit punktgleich steht, ist nicht davon auszugehen, dass der Rekordmeister ernsthaft unter Druck gerät. Zumal der Auftritt gegen Paris offenbarte, dass Julian Nagelsmann einen Plan für seine Mannschaft hat. Und das Team willens ist, diesen auch umzusetzen.

Es ist durchaus gewagt, die beiden Nationalspieler Serge Gnabry und Leroy Sané erneut auf der Ersatzbank schmoren zu lassen wie den im Winter verpflichteten Verteidiger João Cancelo. Wäre Nagelsmanns Plan schiefgegangen, hätte seine Karriere eine arge Delle nehmen können. Doch davon ist keine Rede. Der Trainer ist der große Gewinner des Abends.

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