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Dortmunds Spieler hätten gern mit Schiedsrichter Danny Makkelie gesprochen, aber der ließ nicht mit sich reden.

© AFP/Adrian Dennis

Aus in der Champions League beim FC Chelsea: Borussia Dortmund hat eine große Chance vertan

Der BVB darf nach dem Aus in der Champions League beim FC Chelsea mit dem Schiedsrichter hadern – aber nicht nur. Das sollte eine Warnung für die anstehenden nationalen Topspiele sein.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Eine alte Fußballer-Weisheit besagt: Am Ende ist immer der Schiedsrichter schuld. So war das auch Dienstagabend beim Ausscheiden der Dortmunder in der Champions League. 0:2 hatte der BVB beim FC Chelsea verloren und das zweite Gegentor war mehr als strittig.

Dabei hatte der Abend an der Stamford Bridge für den Bundesligisten schon denkbar schlecht begonnen: Erst steckte Dortmunds Mannschaftsbus bei der Anfahrt zum Stadion fest und dann musste der zuletzt überragende Julian Brandt schon nach wenigen Minuten ausgewechselt werden.

Die Dortmunder Widerstandskraft wurde auf eine harte Probe gestellt. Und die bestand die Mannschaft letzten Endes nicht, weil eben nicht nur der Schiedsrichter schuld war.

BVB-Berater Matthias Sammer, der von einem „handfesten Skandal“ sprach und den Unparteiischen Danny Makkelie einen „sehr, sehr arroganten Menschen“ nannte, sah das trotz aller Verbitterung letztlich ebenso und gratulierte Chelsea zu einem insgesamt „verdienten“ Weiterkommen.

Makkelie ist ein sehr, sehr arroganter Mensch.

BVB-Berater Matthias Sammer über den Schiedsrichter.

Der BVB hatte zuletzt zehn Pflichtspiele in Folge gewonnen und dabei vor allem eines gezeigt, was den Spielern in der Vergangenheit auch schon einmal abgesprochen worden war: Mentalität.

Was die Mannschaft gegen Leipzig, in Hoffenheim oder auch im Hinspiel gegen Chelsea in die Waagschale geworfen und sich jeweils zu knappen Siegen gekämpft hatte, davon zeigten sich sogar hartnäckige Zweifler beeindruckt.

Auch in London waren die Dortmunder nach einer wackligen Anfangsphase gut im Spiel. Doch in der Abwehr zeigten sich immer wieder Lücken und in manchen Situationen fehlte dem BVB die Klarheit in den eigenen Aktionen.

Denn vor dem ersten Gegentor hätte Marco Reus den Ball gegen Torschütze Raheem Sterling eigentlich klären müssen. Tat er nicht und so gab es kurz vor der Pause den dritten Rückschlag des Abends.

Realistisch betrachtet war der BVB Außenseiter. Der Marktwert der Mannschaft von Chelsea liegt bei über 1 Mrd. Beim BVB sind es 0,5 Mrd. Da muss dann an so einem Abend alles stimmen, wenn man trotzdem weiterkommen will.

Schreibt Community-Mitglied SchartinMulz

Für Dortmund stehen die Wochen der Wahrheit an

Der vierte war ein Elfmeter, den man nicht geben muss – vor allem, wenn man als Schiedsrichter freie Sicht auf das Geschehen hat und zunächst kein strafbares Handspiel von Marius Wolf erkennen konnte.

Dass der VAR sich dann einschaltete und das auch nach der ersten Strafstoß-Ausführung von Kai Havertz tat, passte irgendwie zu diesem gebrauchten Dortmunder London-Gastspiel.

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Nach dem Gegentreffer hatte der BVB durchaus noch gute Chancen auf ein Tor, aber die letzte Überzeugung war gegen Chelsea auch im Angriff nicht zu spüren.

In der Summe war der Sieg Chelseas verdient. Drei mal Pfosten, zwei wunderschön herausgespielte Tore, die allerdings wegen Abseits aberkannt wurden und auch ansonsten das bessere Team.

Schreibt Community-Mitglied Apollo25

Und so bleibt neben dem verständlichen Ärger um den letztlich entscheidenden Elfmeter auch das Gefühl zurück, dass mehr drin gewesen wäre und dass die optimale Leistung in diesen insgesamt 180 Minuten gegen einen verunsicherten Gegner eben nicht abgerufen werden konnte.

Was das für die kommenden Tage und Wochen bedeutet? Am Samstag geht es für die Dortmunder zum Revierderby beim FC Schalke, am 1. April steht das Bundesliga-Topspiel beim FC Bayern an und vier Tage später das Viertelfinale im DFB-Pokal in Leipzig.

Ob die Skeptiker danach immer noch beeindruckt sind, haben die Spieler von Borussia Dortmund letztlich selbst in der Hand – oder besser: auf dem Fuß. Nicht, dass am Ende wieder der Schiedsrichter schuld ist.

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