Bitteres WM-Aus für Brasilien: Jamaika steht sensationell im Achtelfinale

Mitfavorit Brasilien ist bei der WM in Australien und Neuseeland überraschend aus dem Turnier ausgeschieden. Das Team um Superstar Marta kam am Mittwoch nicht über ein 0:0 gegen die Fußballerinnen aus Jamaika hinaus.

Damit ist Jamaika als Gruppenzweiter ein möglicher Achtelfinal-Gegner der deutschen Nationalmannschaft, die am Donnerstag gegen die Südkoreanerinnen den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen kann. Dazu müsste Deutschland Gruppenerster werden.

Jamaika punktete mit starker Defensive

Die „Reggae Girlz“ brauchten einen Punkt, um weiterzukommen, und drohten kaum, ein Tor zu erzielen, waren aber in der Verteidigung stark und wehrten in einer frenetischen Atmosphäre im Melbourne Rectangular Stadium eine Welle brasilianischer Angriffe nach der anderen ab.

Brasiliens Trainerin Pia Sundhage ließ Marta zum ersten Mal bei ihrer sechsten Weltmeisterschaft auf dem Feld, doch die legendäre Stürmerin schied enttäuscht aus.

Brasilien verpasste gute Chancen

In der vierten Minute feuerte sie einen Schuss auf einen Verteidiger ab und vergab sieben Minuten später eine weitere Chance mit einer heftigen Ballberührung.

Als Ary Borges auf das Tor zulief, hatte sie endlich ihre Chance, als Luana sie mit einer Flanke traf, doch die Spielmacherin lenkte ihren Kopfball in der 24. Minute weit am Tor vorbei.

© dpa/Joel Carrett

Jamaika nutzte sein Glück bis zur Halbzeit und Brasiliens Verzweiflung wuchs nach der Pause, als ihre Angriffe ins Leere gingen. In der 79. Minute wurde es für die Jamaikanerinnen noch einmal spannend, als Verteidigerin Allyson Swaby den Ball bei einem Abwehrversuch fast ins eigene Tor lenkte und Spencer am langen Pfosten zu einer Glanzparade zwang.

Jamaikas Trainer Lorne Donaldson sagt nach dem Spiel gegenüber dem britischen Fernsehsender ITV, dass die Mannschaft ihmn eines der besten Gefühle in seinem Leben beschert hätten.

„Ich danke den Mädchen, dass sie das für ihr Land getan haben, und das Land sollte stolz sein. Die Unverwüstlichkeit! Der Kampf!“ Sie haben noch einiges an Arbeit vor sich, fügt Donaldson hinzu. Aber erstmal werde die Mannschaft den Abend genießen. (dpa, Reuters)