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Symbolbild eines fahrenden ICE

© AFP/INA FASSBENDER

Bahnsperrung zwischen Berlin und Hamburg: Pro Bahn fordert besseren Ersatzverkehr für Wittenberge und Ludwigslust

Von August bis Dezember wird die Strecke zwischen Berlin und Hamburg gesperrt sein. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht die Planung und den vorgesehenen Ersatzverkehr kritisch.

Wenn ab Mitte August die Bahnlinie zwischen Berlin und Hamburg monatelang gesperrt wird, muss es auch einen adäquaten Ersatzverkehr für Fahrgäste geben, die mit Fernzügen von Wittenberge und Ludwigslust nach Hamburg pendeln. Das forderte der Vorsitzende des Fahrgastverbands „Pro Bahn Berlin-Brandenburg“, Martin Pogatzki, am Donnerstag im Gespräch mit dieser Zeitung.

Die Bahnlinie zwischen Berlin und Hamburg wird vom 16. August bis 14. Dezember 2024 und dann erneut vom 6. Juni bis 13. Dezember 2025 für Sanierungsarbeiten gesperrt. Die ICE-Züge zwischen Berlin und Hamburg werden dann über Stendal und Uelzen umgeleitet. Während für die Züge des RE 8 in Richtung Schwerin Ersatzbusse fahren, werden Reisende nach Hamburg ab Wittenberge auf die S-Bahn nach Stendal verwiesen, wo sie dann Anschluss zum ICE nach Hamburg haben. Die Reisezeit zwischen Wittenberge und Hamburg verlängert sich dadurch von heute einer Stunde und zehn Minuten auf gut drei Stunden und zehn Minuten.

„Wenn Fernzüge ausfallen, wird der Ersatzverkehr dafür nicht gesondert bezahlt“, sagt Pogatzki. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sei nur für den Regionalverkehr zuständig und könne auch nur dafür Ersatzbusse bestellen. „Der VBB wird mit den Kosten komplett konfrontiert, obwohl eine Fernverkehrsstrecke saniert wird.“

 Uns irritiert, dass jetzt zuerst die Strecke nach Hamburg saniert wird, bevor die Ausweichstrecke zweigleisig ist.

Martin Pogatzki, Vorsitzende des Fahrgastverbands „Pro Bahn Berlin-Brandenburg“

Konkret zur Hamburger Bahn habe „Pro Bahn“ immer auch den zweigleisigen Ausbau der Ersatzstrecke über Stendal und Uelzen gefordert. „Uns irritiert, dass jetzt zuerst die Strecke nach Hamburg saniert wird, bevor die Ausweichstrecke zweigleisig ist“, sagt Pogatzki. „Das ist genau verkehrt herum.“ Auch dass ein im Rahmen des Infrastrukturprojektes i2030 geplantes Wendegleis im Bahnhof Nauen nicht gleich mitgebaut wird, irritiert den Fahrgastvertreter. „Da heißt es dann: Weil es ein anderes Budget ist, bauen wir das jetzt nicht.“

Generell spricht sich der Vorsitzende des Fahrgastverbands auch für mehr und schnellere Reaktivierungen von Bahnlinien in Brandenburg aus. „Wo Gleise liegen, sollte auch ein Zug drauf fahren“, sagt Pogatzki. Das betreffe sowohl die nach einem mehrjährigen Probebetrieb wieder abbestellte RB 63 in Templin als auch den Erhalt der Linien RB 73 und 74 in der Prignitz und deren Verlängerung ins mecklenburgische Güstrow.

„Schwierig finden wir, dass der Berliner Senat nun plant, auf der sogenannten Osttangente, also zwischen dem Bahnhof Springpfuhl und dem Grünauer Kreuz, nun eine neue S-Bahn einzurichten“, sagt Pogatzki. Dadurch werde Brandenburg abgehängt: Würden dort Regionalbahnen fahren, könne der Knoten Berlin im Osten umfahren werden. Dies sei nicht nur bei Störungen von großer Bedeutung.

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