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Abbildung sichergestellter Ecstasy-Tabletten mit erhöhtem Wirkstoffgehalt.

© Landeskriminalamt Niedersachsen

Update

15-Jährige starb vermutlich an Drogen: Brandenburgs Innenminister tief betroffen – Landrat spricht von „Weckruf“

Das Mädchen aus Rathenow war am Wochenende gestorben. Mit dem vorläufigen Obduktionsergebnis wird frühestens am Freitag gerechnet.

| Update:

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hat die Nachricht vom Tod eines 15-jährigen Mädchens aus Rathenow als „sehr bedrückend“ bezeichnet. Es wird seitens der Ermittlungsbehörden vermutet, dass der Tod des Mädchens im Zusammenhang mit dem Konsum chemischer Drogen steht.

„Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren, zu den Details können wir uns zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht äußern“, führte Stübgen am Mittwoch aus. Dieser Fall zeige aber „auf dramatische Weise“, warum der Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität so wichtig sei. Frühestens am Freitag rechnet die Staatsanwaltschaft in Potsdam mit dem vorläufigen Obduktionsergebnis.

Die 15-Jährige war am Wochenende im Krankenhaus gestorben. Im Rahmen des Todesermittlungsverfahrens hatte es laut Staatsanwaltschaft bereits eine Hausdurchsuchung gegeben. Laut Medienberichten soll es sich dabei um die Wohnung eines Drogendealers in Rathenow handeln. Die Staatsanwaltschaft bestätigte das nicht. Weitere Informationen wollte die Sprecherin mit Blick auf das Alter der Toten nicht machen.

Landrat: Vorfall muss „Weckruf“ sein

Die Drogen seien da in der Stadt, das sei seit vielen Jahren bekannt, sagte der Rathenower Bürgermeister Jörg Zietemann dem rbb. „Wir stellen uns dem Thema.“ Zugleich forderte der parteilose Politiker, dass mehr Dealer festgenommen werden.

„Dieser Verlust zeigt auf unglaublich schmerzhafte Weise, welche weitreichenden Auswirkungen Drogenkonsum haben kann, insbesondere auf junge Menschen, die noch dabei sind, ihren Weg im Leben zu finden“, sagte der Landrat des Havellandes, Roger Lewandowski (CDU).

„Der Vorfall muss ein Weckruf sein, das Bewusstsein für die Gefahren von Drogenmissbrauch zu schärfen, die Präventionsarbeit weiter zu stärken und endlich auch wirksame Maßnahmen zu ergreifen, die dem Drogenhandel gerade auch vor unseren Schulen Einhalt gebieten“, führte Lewandowski aus.

Zusammenhang mit Fall in Mecklenburg-Vorpommern?

Die Ermittler haben nach eigenen Angaben auch einen möglichen Zusammenhang mit einem Todesfall einer 13-Jährigen aus Altentreptow (Mecklenburg-Vorpommern) im Blick. Das Mädchen war laut Polizei am Montag im Klinikum in Neubrandenburg gestorben. Sie hatte den Angaben zufolge die blaue Ecstasy-Pille „Blue Punisher“ („Blauer Bestrafer“) eingenommen.

Polizei rechnet mit verstärkter Variante von „Blue Punisher“

Am Montag war in Neubrandenburg zudem eine 14-Jährige auf einem Gehweg gefunden worden. Auch von ihr wisse die Polizei dank Zeugenaussagen, dass sie „Blue Punisher“ genommen habe. Weniger als eine ganze Pille soll es demnach gewesen sein. „Sie befindet sich weiterhin in intensivmedizinischer Betreuung. Die Ärzte schätzen ihren Zustand derzeit aber als stabil ein“, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochmorgen. „Das kann sich jederzeit ändern.“ Auch ein Mädchen aus Malchin hat laut Polizei den Konsum von „Blue Punisher“ bestätigt. Demnach litt es zeitweise an Übelkeit und Bauchschmerzen, sei aber wieder wohlauf.

Die Polizei im Nordosten vermutet unterdessen eine zusätzlich verstärkte Variante von „Blue Punisher“. „Blue Punisher“ ist ja sowieso schon gefährlich“, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Normalerweise würden Drogen gestreckt. „Wir vermuten aber, dass die vielleicht sogar noch verstärkt ist.“ Das müssten aber weitere Untersuchungen klären.

Am Dienstag hatte das Amtsgericht Neubrandenburg Haftbefehl gegen einen 37-Jährigen erlassen. Der Deutsche soll laut einem Gerichtssprecher in zwei Fällen Betäubungsmittel an Minderjährige abgegeben haben. In Berlin wurde im Rahmen der neuen kostenlosen Drogenanalyse vor der Variante „Blue Punisher“ gewarnt. (dpa)

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