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Abbildung sichergestellter Ecstasy-Tabletten mit erhöhtem Wirkstoffgehalt.

© Landeskriminalamt Niedersachsen

13-Jährige war in Mecklenburg-Vorpommern gestorben: Warnung vor Ecstasy-Tabletten „Blue Punisher“ auch in Berlin

Im Rahmen des „Drugchecking“ in Berlin war bereits vor der blauen Ecstasy-Tablette gewarnt worden. In Mecklenburg-Vorpommern starb am Montag eine 13-Jährige – mutmaßlich an einer Überdosis.

Vor Ecstasy-Tabletten in einer Variante namens „Blue Punisher“ (deutsch: „blauer Bestrafer“) ist im Rahmen der neuen kostenlosen Drogenanalyse in Berlin bereits gewarnt worden. Seit April wurde auf der offiziellen Internetseite „Drugchecking Berlin“ neben zahlreichen anderen Ecstasy-Tabletten und anderen Aufputschmitteln auch diese Form einer blauen Tablette mit einem Totenkopf als Warnung abgebildet, bezeichnet als „hochdosierte Ecstasy-Tablette“.

Nach der Einnahme einer Tablette mit diesem Namen soll ein 13-jähriges Mädchen in Mecklenburg-Vorpommern gestorben sein. Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnte bereits vor zwei Jahren vor der Ecstasy-Tablette und veröffentlichte in dem Zusammenhang auch Fotos.

Zuletzt wurde in Berlin am 20. Juni die Analyse einer derartigen kleinen Tablette veröffentlicht. Sie enthielt knapp 166 Milligramm MDMA-Hydrochlorid. MDMA ist die Kurzbezeichnung für Methylendioxymethylamphetamin.

Identisch aussehende Tabletten können völlig unterschiedlich zusammengesetzt sein.

„Drugchecking Berlin“

Hydrochlorid ist ein Salz, das in Kristallform vorliegt. Andere Tabletten in der „Blue Punisher“-Variante hatten in den vergangenen Wochen sowohl niedrigere als auch höhere MDMA-Konzentrationen. Tabletten mit anderen Formen, Farben und Namen lagen bei der Analyse auch mal bei fast 200 Milligramm.

Das Labor warnte, die chemische Zusammensetzung einer Ecstasy-Tablette könne nicht nach Logo, Farbe, Gewicht und Größe bestimmt werden. „Identisch aussehende Tabletten können völlig unterschiedlich zusammengesetzt sein.“

Grundsätzlich könnte die Einnahme hoher MDMA-Dosen zu depressiven Verstimmungen, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Appetitlosigkeit führen. Regelmäßige Einnahme könnte Nervenzellen schädigen. Frauen sollten höchstens 1,3 Milligramm (mg) pro Kilogramm einnehmen, hieß es weiter. Das sind bei einer 60 Kilo schweren Frau etwa 80 mg. Diese konkrete Tablette wäre dann schon eine doppelt so hohe Dosierung. Jugendliche können auch weniger als 60 Kilogramm wiegen, die Überdosis wäre also noch höher.

Die Drogenberatung rät: „Um Überdosierungen vorzubeugen, muss die Tablette geteilt werden und es sollten nur Bruchstücke eingenommen werden. Wenn du es wirklich genau machen willst, pulverisierst du die Tablette, mischst das Pulver gut durch und wiegst mit einer Feinwaage die zu konsumierende Menge Pulver ab.“

Überdosierungen könnten zu einem Anstieg der Körpertemperatur, Dehydrierung und Wahrnehmungsstörungen führen. „Es besteht das Risiko eines lebensgefährlichen Kreislaufversagens.“ (dpa, Tsp)

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