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Wolfgang Schäuble beim 35. CDU-Parteitag in Hannover am 9. September 2022.

© imago/Emmanuele Contini/IMAGO/Emmanuele Contini

Zitate von Wolfgang Schäuble: „Koalitionsgespräche sind immer wie ein Jungbrunnen“

Wolfgang Schäuble stand in seinen Ämtern und Funktionen auch für markige Sprüche und so manche Lebensweisheit. Wir haben einige Beispiele zusammengetragen.

Mit Wolfgang Schäuble ist einer der einflussreichsten Politiker der vergangenen Jahrzehnte gestorben. Und einer, der - nicht nur in seiner Zeit als Bundestagspräsident - für markige Sprüche bekannt war. Einige Beispiele.

  • 2015 mit Blick auf das Auslaufen eines europäischen Hilfsprogramms für Griechenland: „Am 28., 24 Uhr, isch over.“
  • 2006 in einem Interview der „FAZ“ zum Thema Paralympics: „Im Grunde sind alle Menschen behindert, der Vorzug von uns Behinderten allerdings ist, dass wir es wissen (...). Man kann den Nichtbehinderten öffentlich klarmachen, dass auch Menschen mit Behinderung ansonsten genauso viel oder wenig wert sind wie Menschen ohne Behinderung. Ich bin ja kein besserer Mensch geworden, weil ich im Rollstuhl bin.“
  • 1993 zu den Auswirkungen des Mauerfalls und des politischen Umbruchs 1989: „Die Lust der Höhen war kurz, die Mühsal der Ebenen wird uns noch lange gefangen halten.“
  • 2014 bei einem Empfang zum 20. Geburtstag von „Spiegel Online“: „Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist.“
  • 2015 zum Beharren auf der „Schwarzen Null“ im Haushalt: „Nobelpreisträger glauben ja, ich hätte nichts im Kopf außer einer Null.“
  • 2017 zu seiner Strategie bei Verhandlungen über die Finanzplanung: „Wenn ich ein unfreundliches Gesicht aufsetze, erspart mir das 80 Prozent der Gespräche.“
  • 2017 im Bundestag zu den Umgangsformen der Parlamentarier in den kommenden Jahren: „Prügeln sollten wir uns hier nicht.“
  • 2017 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos: „Meine erste Reaktion auf den Brexit war: Ich habe geweint.“
  • 2016 im „Spiegel“ zur Feststellung, dass er als regelmäßiger Gast in den Theatern und Konzerthäusern in Berlin gelte: „Na, regelmäßig - das sagt ja nichts. Ein regelmäßiger Kirchgänger ist auch einer, der an Weihnachten mal auftaucht.“
  • 2016 zu einer Einigung zwischen Bund und Ländern: „Bei uns in Baden-Württemberg sagt man: Nit gschimpft, isch globt gnug.“ (auf Hochdeutsch: Nicht geschimpft ist genug gelobt.)
  • 2016 auf die Frage, was er machen würde, wenn er wählen könnte zwischen dem Amt a) des Bundeskanzlers, b) des Bundespräsidenten oder c) des Präsidenten des FC Bayern München: „Dann würd' ich mich wahrscheinlich für Bayern München entscheiden.“
  • 2016 auf die Frage, warum er so vital wirke: „Koalitionsgespräche sind immer wie ein Jungbrunnen.“
  • 2021 zum FDP-Politiker Hermann Otto Solms (80), der nach fast 40 Jahren aus dem Parlament ausschied. Schäuble war damals 78.: „Für mich waren Sie immer ein relativ jüngerer Kollege.“
  • 2014 in der „Süddeutschen Zeitung“ über die Führungsqualität der damaligen Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel: „Die ist nicht so Hurra-mäßig wie bei Napoleon - aber erfolgreicher.“
  • 2000 in der Schweizer „Weltwoche“ über sein Verhältnis zu Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl im Zusammenhang mit der CDU-Spendenaffäre: „Herr Kohl hat so viel Mitleid mit sich selber, dass er meines Mitleids nicht bedarf. Ich kann ihm nicht helfen.“
  • 1998 zu den mit Showeffekten untermalten Auftritten des damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder: „In den großen Zeitungen in Deutschland wird überlegt, ob man zu Schröders Veranstaltungen überhaupt noch die politischen Redakteure hinschicken soll, oder nicht lieber die Theaterkritiker.“ (dpa)

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