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Raclette ist ein beliebtes Gericht zu Weihnachten - auch bei Politikern.

© dpa/Franziska Gabbert

Von Aiwanger über Wissing bis Steinmeier: Das kommt bei Spitzenpolitikern zu Weihnachten auf den Teller

Es muss nicht immer Bockwurst sein. Hier verraten uns einige Politiker, was sie Heiligabend kochen. Volker Wissing ließ sogar das Rezept da.

Wenigstens am Weihnachtstisch scheinen sich die Deutschen nach Beständigkeit zu sehnen. Während an Heiligabend im Nachbarland Frankreich Austern und Gänsestopfleber geschlemmt werden, geht es hierzulande traditionell bodenständig zu.

Mit 36 Prozent bleiben Würstchen mit Kartoffelsalat laut einer repräsentativen Umfrage der Datenbank Statista in Deutschland weiterhin das beliebteste Weihnachtsessen.

Demnach geht es in den deutschen Weihnachtsstuben unterm Tannenbaum fleischlastig zu. 27 Prozent der Befragten gaben an, dass es bei ihnen Ente gebe, dicht gefolgt von Raclette, Gänsebraten und Fisch.

Auch viele Spitzenpolitiker mögen es klassisch, andere überraschen dagegen mit ihren Rezepten für die Festtage. Hier verraten sie, was Weihnachten bei ihnen auf den Tisch kommt.

Wichtig ist, dass im Kartoffelsalat ordentlich viel Fleischsalat drin ist. Nicht nur ein bisschen Fleischwurst.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas liegt voll im Trend. „Ich werde Weihnachten in diesem Jahr bei meinem Vater verbringen. Da wird es dieses Mal an Heiligabend ganz-klassisch Bockwurst mit Kartoffelsalat geben“, sagte die SPD-Politikerin dem Tagesspiegel.

Für die Abgeordnete aus Duisburg hat das Essen Tradition: „Das ist ein Ritual bei uns zu Hause, so kenne ich das schon aus meiner Kindheit. Wichtig ist, dass im Kartoffelsalat ordentlich viel Fleischsalat drin ist. Nicht nur ein bisschen Fleischwurst. Und natürlich Mayonnaise. Das ist immer ein sehr mächtiges Essen, aber es ist ja auch ein Abendessen mit der ganzen Familie.“

Fondue, Raclette, Süßes

Auch beim Regierenden Bürgermeister von Berlin, CDU-Politiker Kai Wegner, geht es klassisch zu: „Weihnachten verbringe ich mit meinen Kindern im Kreise von Familie und Freunden“, sagte der Spandauer dem Tagesspiegel. Und weiter: „An Heiligabend gibt es wie jedes Jahr Fondue. Eine Tradition, die es schon bei meinen Eltern gab.“

Seine Vorgängerin im Roten Rathaus, Franziska Giffey, isst an Heiligabend dagegen auch Kartoffelsalat mit Würstchen. Offenbar das Rezept der Wirtschaftssenatorin und Berliner Landesvorsitzende der SPD aber nicht so mächtig wie das von Bärbel Bas.

Nicht nur privat gibt es bei Franziska Giffey Gans. In der Vergangenheit verteilte sie mit Sänger Frank Zander verteilen Essen  an Obdachlose.
Nicht nur privat gibt es bei Franziska Giffey Gans. In der Vergangenheit verteilte sie mit Sänger Frank Zander verteilen Essen an Obdachlose.

© imago/Future Image/Frederic Kern via www.imago-images.de

Denn bei den Giffeys ist danach noch Platz für ein Dessert: „Dieses Jahr mache ich Berliner Zitronenspeise und Mousse au Chocolat zum Nachtisch. Am ersten Feiertag gibt es Gänsebraten mit Rotkohl, Grünkohl und Klößen.“

Doch es gibt auch Sozialdemokraten, bei denen es an Heiligabend keinen Kartoffelsalat gibt. Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, sagte: „Wir sind an Heiligabend bei Freunden zum Raclette eingeladen.“

„Vorliebe für Kleicha verbindet alle Religionen und Ethnien im Irak“

Ähnlich gemütlich geht es im Haus von Grünen-Chefin Ricarda Lang zu. „Bei uns gibt es an Heiligabend traditionell immer Fondue. Daran habe ich sehr schöne Erinnerungen, da sich die ganze Familie schon nachmittags zum Saucen machen trifft. Jedes Kind war dann jeweils für eine Sauce zuständig, ich meistens für die mit Krabben und Dill. Am Ende kommt alles zusammen auf den Tisch und alle essen über mehrere Stunden gemütlich zusammen.“

Bei uns gibt es an den Weihnachtstagen entweder Wild, Weihnachtsgans oder Karpfen.

Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler, mag es herzhaft.

Eine besondere Tradition pflegt Reem Alabali-Radovan, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Die SPD-Politikerin aus Schwerin, deren Eltern aus dem Irak über Russland nach Deutschland flohen, sagte: „Wann immer wir in der Familie zusammen feiern, gibt es Kleicha. Die kleinen Hefeteigkekse sind die Nationalspeise des Iraks. Meine Eltern haben ihre Freude daran mit nach Deutschland gebracht und an uns Kinder weitergegeben. Datteln, die Hauptzutat, waren in Schwerin in den späten Neunzigern nicht so einfach zu finden.“

Und weiter erklärte die 33-Jährige: „Die Geschichte des Gebäcks reicht Jahrhunderte zurück, und seine Ursprünge sind tief in der irakischen Kultur verwurzelt - auch in der Diaspora. Die Zubereitung von Kleicha ist eine gemeinschaftliche Aktivität, bei die Familie zusammenkommt, um während festlicher Zeiten große Mengen dieses Gebäcks herzustellen. Als Geste der Freude und Feier werden die Kleichas dann mit der gesamten Familie, Nachbarn und Freund*innen geteilt. Und was in Zeiten von Unruhen und Spaltung vielleicht das Wichtigste ist: Die Vorliebe für Kleicha verbindet alle Religionen und Ethnien im Irak. Was für ein schönes Symbol für Zusammenhalt!“

Weihnachtsessen.
Weihnachtsessen.

© IMAGO/YAY Images/LMykola

Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler und Wirtschaftsminister in Bayern, hat es dagegen lieber klassisch: „Wir feiern traditionell Weihnachten – mit Familie, Christbaum, Kirchenbesuch, Geschenken und einem Weihnachtsbraten. Der darf genauso wenig fehlen wie das gemeinsame Schmücken des Christbaums mit den Kindern und die Bescherung nach der Kirche an Heiligabend. Bei uns gibt es an den Weihnachtstagen entweder Wild, Weihnachtsgans oder Karpfen.“

Wissing legt selbst Hand an

Deutlich weltgewandter präsentiert sich Verkehrsminister Volker Wissing: „An Weihnachten stehe ich wie jedes Jahr am Herd und bekoche meine gesamte Familie mit einer Mischung aus deutschen und französischen Gerichten – passend zu unserem Wohnort in unmittelbarer Nähe zu Frankreich. Das ist inzwischen Tradition und bereitet mir viel Freude“, sagt der FDP-Politiker.

Wissing verrät auch, was er sich für das Weihnachtsessen 2023 ausgedacht hat: „Dieses Jahr gibt es Daube Provencale – einen Schmortopf, der aus der Provence stammt, aber in ganz Frankreich bekannt ist. Das Gericht kenne ich von meinen regelmäßigen Urlauben in der Provence.“

Würstchen, Wild oder Weihnachtsgans. Doch was kommt beim Bundespräsidenten auf den Tisch? Seine Sprecherin verrät, dass Frank-Walter Steinmeier und seine Familie ein eher untypisches Weihnachtsessen haben: „An Heiligabend gibt es traditionell Kasslerbraten mit Sauerkraut und Kartoffeln.“

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