zum Hauptinhalt
Thema

Wikileaks

Ist Außenminister Westerwelle bald kein Sicherheitsrisiko mehr, sondern rettet als Super-Guido die Welt?

Die Wikileaks-Affäre wird immer skurriler. Was ist eigentlich so "cyber" an dem angeblichen "war"? Womöglich, dass FDP-Chef Westerwelle demnächst nicht mehr als Sicherheitsrisiko dargestellt wird, sondern als Super-Guido, der die Welt rettet?

Von Lorenz Maroldt
Wikileaks-Anhänger legten die Website von Mastercard lahm.

Wer derzeit die Website des Kreditkartenunternehmens Mastercard besuchen will, hat schlechte Karten. Denn die Seite ist von Anhängern der Enthüllungsplattform Wikileaks nahezu lahmgelegt worden.

Von Christian Tretbar

Für die USA ist Assange ein Terrorist, für die Internetgemeinde ein Vorkämpfer der Freiheit. Die wohlwollende Sicht hat offenbar auch in Deutschland die meisten Sympathien. Bewiesenen ist keine der beiden Annahmen.

Von Moritz Döbler

Es tobt ein Cyberkrieg. Um Kontrolle übers Netz - und über den Menschen. Julian Assange sitzt nun im Gefängnis. Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung. Die Gegner seiner Enthüllungsplattform Wikileaks jubeln. Dabei haben sie nichts gewonnen.

Von
  • Kai Müller
  • Matthias Thibaut
  • Corinna Visser
Bayern sucht den Maulwurf: Wer hat da über Horst Seehofer geplaudert?

Mitarbeiter der bayrischen Staatskanzlei äußerten sich beschämt über Seehofer, wie bei Wikileaks nachzulesen ist. Bayerns Ministerpräsident hat nun einen Verdacht, wer da geplaudert haben könnte.

Wir machen weiter: Was Wikileaks nach der Verhaftung Julian Assanges getwittert hat. Die Veröffentlichung weiterer geheimer diplomatischer Depeschen ("cables") wird angekündigt.

Mit aller Macht versucht eine internationale Koalition der Willigen die Internetplattform Wikileaks zum Schweigen zu bringen. Carsten Kloth hält dieses Vorgehen für unkreativ, substanzlos und aggressiv. Ein Kontrapunkt.

Von Carsten Kloth
Wir machen weiter: Was Wikileaks nach der Verhaftung Julian Assanges getwittert hat. Die Veröffentlichung weiterer geheimer diplomatischer Depeschen ("cables") wird angekündigt.

Wikileaks-Gründer Julian Assange hat sich in London der Polizei gestellt. Er wurde nach seinem verabredeten Erscheinen auf einer Polizeiwache festgenommen - wegen Vorwürfen sexueller Vergehen aus Schweden. Bis auf weiteres bleibt Assange in Haft.

Cloud-Computing ist der Name für einen neuen Schritt der Informationstechnik. Warum die Enthüllungsplattform auch ohne Amazon im Geschäft bleiben kann.

Von Corinna Visser
Über die Wau-Holland-Stiftung konnte man Wikileaks unterstützen. Zumindest im Netz geht das nicht mehr - Paypal hat das Konto gesperrt.

Inzwischen funktioniert die Schweizer Website mit den Wikileaks-Dokumenten wieder. Doch zeichnen sich neue Schwierigkeiten für die Plattform und ihren Gründer Assange ab - und die sind finanzieller Natur.

Von Sylvia Vogt
Assange war mit einem EU-weiten Haftbefehl gesucht worden. Der 39 Jahre alte Australier Assange hielt sich in Südengland auf. Er vermutet hinter dem Haftbefehl eine Kampagne der US-Regierung. Wikileaks geriet nach den neuesten Veröffentlichungen weltweit unter Druck.

Die von Wikileaks auf globalpolitischer Ebene praktizierte Entblößung von Vertraulichkeit bestätigt nur einen Trend: Google, Facebook, Spickmich - wenn alle peinlich sind, ist es bald keiner mehr. Ein Kommentar.

Von Malte Lehming
Gute Miene: Bundesaußenminister Guido Westerwelle erhielt 2009 den Friedenspreis für die Menschen Deutschlands des Atlantic Council of the United States in Berlin von dem US-amerikanische Botschafter in Deutschland, Philip Murphy. Hinter den Kulissen fällt Murphy kein so freundliches Urteil über Westerwelle, wie aus Dokumenten hervorgeht, die von Wikileaks veröffentlicht werden.

Nutzen und Schaden der Wikileaks-Enthüllungen kann man viel diskutieren, schreibt Jost Müller-Neuhof in seinem "Kontrapunkt". Aber sie sagen viel über ein überholtes Verständnis von Diplomatie. Und das ist nicht nur überflüssig, sondern gefährlich.

Von Jost Müller-Neuhof

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat die Veröffentlichungen von Wikileaks als "problematisch" bezeichnet. Wenngleich man vermuten darf, dass mit generellen Zugeständnissen an eine Schadenfreude, die Wikileaks-Outings hervorrufen können, seine eigene gemeint ist.

Nach der Veröffentlichung geheimer US-Dokumente wächst der Druck auf Wikileaks. Gründer Julian Assange ist in den USA inzwischen Anwärter auf den Titel "Staatsfeind Nummer eins".

Von Christian Tretbar
Helmut Metzner (l) war Büroleiter von Parteichef Guido Westerwelle in der FDP-Bundesgeschäftsstelle.

Die FDP hat den Büroleiter ihres Vorsitzenden Guido Westerwelle als Quelle für die Depeschen der US-Botschaft enttarnt, die von der Internetplattform Wikileaks veröffentlicht wurden.

Von
  • Antje Sirleschtov
  • Robert Birnbaum
Julian Assange.

Die Fahndung nach dem Internet-Aktivisten Julian Assange geht international weiter. Der Oberste Gerichtshof in Stockholm wies eine Klage des 39-jährigen Australiers ab. Assange wollte die Aufhebung eines schwedischen Haftbefehls wegen Verdachts der Vergewaltigung und sexueller Nötigung erreichen.

Das US-Internetunternehmen Amazon beherbergt nicht länger die Webseite des Enthüllungsportals Wikileaks. Wie der unabhängige US-Senator Joe Lieberman in Washington mitteilte, informierte Amazon sein Büro, dass Wikileaks nicht länger seine Server nutzen dürfe.

Die Wikileaks-Veröffentlichungen zeigen, wie verhasst das iranische Regime bei nahezu allen arabischen Nachbarn ist. Insofern wird Ahmadinedschads eifernder Rhetorik von der Konfrontation zwischen der friedliebenden islamischen Welt und den westlichen "Mächten der Arroganz" der Boden entzogen.

Von Martin Gehlen