Beim NSU-Prozess in München hat ein alter Schulfreund von Uwe Mundlos und Beate Zschäpe ausgesagt. Mundlos sei bereits als Jugendlicher immer mehr in die rechte Szene abgedriftet. Zschäpe hingegen beschreibt Andreas R. als vulgär.
NSU-Prozess
Fast zwei Jahre dauert der NSU-Prozess inzwischen. Und die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wirkt zunehmend instabil. Der Vorsitzende Richter drosselt deshalb das Tempo der Verhandlung – damit diese nicht scheitert.
Vor knapp drei Jahren wurde in Berlin-Neukölln der junge türkischstämmige Burak Bektas erschossen. Der Anwalt der Familie glaubt an eine Nachahmertat nach dem Muster der NSU-Verbrechen.
Christian K. war dabei. Der Zeuge, ein ehemaliger Rechtsextremist, erzählt vom Innenleben der Szene in Jena. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe hielt er für "nicht besonders intelligent".
Erstmals seit Beginn des Prozesses vor dem Oberlandesgericht München demonstrieren Neonazis vor dem Gerichtsgebäude. Die Verhandlung fällt allerdings aus - die Angeklagte Beate Zschäpe ist krank.
Juristischer Erfolg für Beate Zschäpe: Die mutmaßliche Rechtsterroristin darf nicht mehr vor jedem Prozesstag gefilmt und fotografiert werden. Als Grund wird das Persönlichkeitsrecht der Angeklagten angeführt.
Zwei Zeugen aus der Chemnitzer Neonaziszene berichten vor Gericht von ihren Hilfeleistungen für die mutmaßlichen NSU-Terroristen. Es ging um Ausweise, Identitäten und TNT - und Erinnerungslücken bei den Zeugen.
Telefonprotokolle bringen den hessischen Verfassungsschutz im Skandal um die angeblich behinderte Aufklärung der Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in Bedrängnis. Auch gegen Ministerpräsident Bouffier werden Vorwürfe laut.
Im NSU-Prozess sagt eine frühere Nachbarin von Beate Zschäpe aus. Sie beschreibt die Angeklagte als gute Zuhörerin – die von sich selbst nur wenig preisgibt.
Innenminister de Maizière will dem Bundesamt für Verfassungsschutz mehr Kompetenzen verschaffen. Doch mit dem Gesetzentwurf riskiert er Konflikte mit den Ländern und dem Regierungspartner SPD. Er geht aber geschickt vor.
2014 wurden wieder mehr als 10.000 rechte Straftaten verübt. Das geht aus den Antworten der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor, die dem Tagesspiegel vorliegen. Es handelt sich um vorläufige Zahlen, weil es in der Regel zahlreiche Nachmeldungen gibt.
Mit Bomberjacke und Reichsadler trat am 185. Verhandlungstag im NSU-Prozess der dickschädlige Zeuge Bernd T. auf, der Anführer der Kasseler Gruppe "Sturm 18". Es wurde ein bizarrer Auftritt.
Am 184. Tag des NSU-Prozesses hat sich die Bundesanwaltschaft auf die Seite einer Nebenklägerin gestellt, deren "Opfereigenschaft" von Zschäpes Anwälten in Frage gestellt worden war. Die Frau war in der Keupestraße zwar nicht von Nägeln getroffen worden, leidet aber seitdem unter Angstzuständen.
Der Terror des NSU hat in der Kölner Keupstraße tiefe Wunden hinterlassen. Vor allem falsche Verdächtigungen durch die Polizei wirken bis heute nach.
Rumort hatte es schon lange, nun gibt es offenen Streit: 21 Monate nach Beginn des NSU-Prozesses in München ist eine Debatte über die Nebenklage entbrannt.
Im NSU-Prozess hat die Aussage eines rechtsextremen Zeugen erneut Fragen zur Ermittlungsarbeit der Sicherheitsbehörden aufgeworfen. Enrico S. berichtete, dass sich Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt in Chemnitz von 1998 bis 2000 "normal in der Szene bewegt" hätten.
Im NSU Prozess schwelt ein Konflikt: Haben Anwälte auf unlautere Weise versucht, nach dem Bombenanschlag in der Kölner Keupstraße Mandanten für die Nebenklage zu werben?
Zwei Zeugen haben am Dienstag ausgesagt, sie seien trotz Schmerzen nach dem Bombenanschlag in der Kölner Keupstraße nicht zum Arzt gegangen, weil sie fürchteten, dann als Tatverdächtige ins Visier der Polizei zu geraten.
Bereits an den vergangenen beiden Verhandlungstagen ging es im NSU-Prozess in München um den Nagelbombenanschlag in Köln. Und auch heute wird deutlich: Es wurde niemand getötet, aber zahlreiche schwer verletzt - vor allem seelisch, worunter sie bis heute leiden.
Am 176. Tag wird weiter der Bombenanschlag in der Keupstraße in Köln verhandelt. 22 Menschen wurden damals verletzt, viele kämpfen bis heute mit den Folgen. Zeugen erzählen beklemmende Geschichten.
Am 176. Tag des NSU-Prozesses in München schildern Opfer des Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße, wie sie das Ereignis bis heute traumatisiert.
Am 9. Juni 2004 detonierte in der Keupstraße in Köln eine Bombe. 22 Menschen wurden verletzt, viele kämpfen bis heute mit den Folgen. Nun sagten sie im NSU-Prozess aus. Die meisten Angeklagten blieben ungerührt.
Im NSU-Prozess ist jetzt der Nagelbomben-Anschlag von 2004 in Köln ein großes Thema. Dabei kommt eine Ermittlungspanne zur Sprache. Die Polizei hat nicht gründlich genug nach ähnlichen Bombenbasteleien geschaut.
Der NSU-Prozess ist ein Jahrhundertverfahren. Bislang gab es 172 Verhandlungstage - und von Beginn an berichtet Tagesspiegel-Reporter Frank Jansen aus dem Oberlandesgericht in München. Hier zieht er eine ganz persönliche Zwischenbilanz.
Beim letzten Verhandlungstag in diesem Jahr beschäftigt sich das Gericht erstmals mit einem Anschlag, der nicht in der Anklage der Bundesanwaltschaft steht.
Die Aussage eines Spitzels des Verfassungsschutzes in der NPD im NSU-Prozess könnte dem NPD-Verbotsverfahren schaden. Peter Richter, der Anwalt der NPD, will die Aussage dazu benutzen, das NPD-Verbotsverfahren auszuhebeln.
Generalbundesanwalt Harald Range sieht seine Behörde beim Schutz vor Terrorismus an den Grenzen der Kapazität. Die Zahl der Unterstützer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ steigt rasant.
Beim NSU-Prozess in München sind am 170. Verhandlungstag Fotos vorgelegt worden, die belegen sollen, dass die Hauptangeklagte Beate Zschäpe an der Ausspähung von Anschlagsorten beteiligt gewesen sei. Doch die Verteidigung hält davon gar nichts.
In München geht der NSU-Prozess weiter. Eine besonders dreiste Zeugin aus dem Umfeld des Skinhead-Netzwerks "Blood & Honour" muss wieder in den Zeugenstand.
Dresden, zehntausend gegen den Islam in einer einzigen Stadt. "Pegida" hat Erfolg, weil die gesellschaftliche Mitte den Hass selbst füttert. Ein Kommentar.
Schon 167 Tage wurde im NSU-Prozess verhandelt. Nun stellt sich das Gericht offenbar darauf ein, dass sich die Verhandlungen sogar bis 2016 hinziehen.
Carsten Sz. hatte mit der rechten Szene gebrochen, war aber als V-Mann des Brandenburger Verfassungsschutzes mit großer Energie weiter bei den Neonazis aktiv. Nur zum NSU fällt ihm heute nicht mehr viel ein.
Weil er auf die Befragung eines Polizisten nicht verzichten wollte, stellten die Anwälte von Beate Zschäpe und Ralf Wohlleben einen Befangenheitsantrag gegen Richter Manfred Götzl. Damit sind sie nun gescheitert.
Rot-Rot-Grün in Thüringen will V-Leute des Verfassungsschutzes nur im Einzelfall einsetzen. Aus der GroKo gibt's daran Kritik - für Linke und Grüne unverständlich.
Die Opferanwälte aus dem NSU-Prozess reagieren auf eine "Klarstellung" von Otto Schily mit Empörung. Dieser weist die Vorwürfe nun zurück und sagt, dass er keine Bewertung des NSU-Bombenanschlages in Köln vorgenommen hatte.
Im NSU-Prozess am Oberlandesgericht München wird der Vorsitzende Richter Manfred Götzl erneut von Verteidigern attackiert. Die Anwälte der Hauptangeklagten Beate Zschäpe stellten am Donnerstag einen Befangenheitsantrag gegen Götzl, die Verteidiger des mitangeklagten Ex-NPD-Funktionärs Ralf Wohlleben schlossen sich an.
Es ging um nicht bezahlte Rechnungen bei Quelle und Neckermann - und eine Wohnung unter falschem Namen: Beim NSU-Prozess in München kam am Mittwoch ein dubioser Zeuge zu Wort, der dem Gericht eine Geschichte wie bei Hitchcock erzählte.
Ein Oberstaatsanwalt der Bundesanwaltschaft soll im NSU-Verfahren einen Zeugen unter Druck gesetzt haben. Nun musste der Ankläger dazu selbst als Zeuge im Prozess aussagen. Dabei erwähnte er eine brisante Geschichte.
Es mangelt dem NSU-Prozess nicht an bizarren Auftritten von Rechtsextremisten oder Zeugen, die angeblich oder tatsächlich die Szene verlassen haben. Doch was die Prozessparteien an diesem Donnerstag an Dreistigkeit erleben, dürfte so schnell nicht zu überbieten sein.
Richter Manfred Götzl ist hartnäckig, er bleibt dran, hakt dauernd nach. Nur leider oft auch da, wo erkennbar nichts mehr zu holen ist. Damit wird der gesamte Prozess immer zäher.