zum Hauptinhalt
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt.

© dpa/Wolfgang Kumm

Update

Steigende Corona-Zahlen: Ärztekammerpräsident sieht keine Notwendigkeit zum Maskentragen

Die leicht steigenden Corona-Zahlen sind für Klaus Reinhardt kein Grund zur Beunruhigung. Für Arztpraxen und Krankenhäuser werde es aber auch dieses Jahr wieder anstrengend.

| Update:

Angesicht der bereits leicht steigenden Corona-Zahlen ist der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, nicht beunruhigt. „Das Coronavirus ist ein Virus (...), mit dem wir eine gewisse Koexistenz entwickelt haben“, sagte er am Freitag im Deutschlandfunk. Eine Maskenpflicht sei derzeit nicht nötig. Die Menschen könnten selbst entscheiden, ob sie eine Maske tragen wollen.

Im Herbst und Winter nimmt die Zahl der Atemwegserkrankungen stets zu, für Grippe und RSV gilt das ebenso wie für Corona. Für Arztpraxen und die Krankenhäuser werde es sicher auch in diesem Jahr wieder anstrengend, sagte Reinhardt. Mit einer akuten Atemwegserkrankung solle man sich generell ein paar Tage zurücknehmen und nicht unter Leute gehen, empfiehlt er.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. Janosch Dahmen, hält es deshalb für sinnvoll in Einrichtungen des Gesundheitswesens eine Maske zu tragen. „Um sich vor akuten Atemwegserkrankungen zu schützen, kann es auch in diesem Herbst sinnvoll sein, in Pflegeeinrichtungen, Kliniken und anderen Teilen des Gesundheitswesens eine Schutzmaske zu tragen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

„Es mehren sich Hinweise, dass in der kommenden Herbst-Winter-Saison die Belastung im Gesundheitswesen aufgrund von akuten respiratorischen Infektionen wieder deutlich zunehmen könnte“, fügte Dahmen hinzu.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Der Gesundheitsexperte verwies dazu auch auf die aktuelle Entwicklung auf der Südhalbkugel, wo die Infektionszahlen mit Grippe und Corona-Erkrankungen deutlich angestiegen seien.

In Vorbereitung auf den Herbst müssten die Corona-Fall-Zahlen wieder deutlicher in den Blick genommen werden, sagte der Grünen-Politiker. „Es ist wichtig, die hiesigen Frühwarnsysteme – wie etwa die Auswertung von Abwasserdaten und Referenzpraxen – eng im Auge zu behalten, um einen kritischen Anstieg frühzeitig zu erkennen.“

Weiterhin sollten ältere Menschen und Risikopatienten nach Rücksprache mit ihren Ärzten ihren Impfschutz auffrischen, riet er. Das betreffe insbesondere auch die Grippeschutzimpfung.

Neuer Corona-Impfstoff ab Mitte September verfügbar

Laut dem Apothekerverband Nordrhein wird der neue, an die Subvariante Omikron XBB.1.5 angepasste Corona-Impfstoff ab dem 18. September in den Praxen erhältlich sein.

„Die Apotheken können bis 12. September die Bestellungen für die Arztpraxen und für selbst benötigte Impfstoffe beim pharmazeutischen Großhandel aufgeben“, sagte Thomas Preis, Chef des Verbands, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom Freitag. „Nach der Auslieferung ab 18. September stehen die Impfstoffe Arztpraxen und Apotheken zur Impfung zur Verfügung“, ergänzte er.

Für den neuen Impfstoff des Herstellers Biontech hatte die europäische Arzneimittelbehörde Ema zuvor grünes Licht gegeben. „Arztpraxen und Apotheken bereiten sich auf eine intensive Impfkampagne im Herbst vor“, sagte Preis.

Es gibt wieder höhere Infektionszahlen, es gibt auch wieder mehr Covid-positiv getestete Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen.

Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG)

Die Terminvergabe bleibe indes kompliziert: „Leider wird es zunächst doch noch keine Einzelimpfungen geben. Weiterhin werden die eher unpraktischen Vials mit sechs Impfdosen zur Auslieferung kommen. Angebrochene Vials müssen nach Anbruch innerhalb von zwölf Stunden verimpft werden“, sagte Preis.

Digitale Impfzertifikate können laut Preis in Apotheken weiterhin ausgestellt werden, das System wurde nicht abgeschaltet. „Allerdings ist die Ausstellung nur noch auf Selbstzahlerbasis möglich“, sagte Preis. „Die Vergütung für Impfzertifikate betrug zuletzt 6 Euro.“

Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert derzeit ein Ansteigen der gemeldeten Infektionsfälle – wenn auch auf niedrigem Niveau.

„Es gibt wieder höhere Infektionszahlen, es gibt auch wieder mehr Covid-positiv getestete Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen“, sagte auch der Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der „Rheinischen Post“ zu Beginn der Woche. Von einer neuen Corona-Welle wollte Gaß derzeit jedoch noch nicht sprechen. Mit zunehmenden kühleren Temperaturen rechnet der DKG-Vorsitzende jedoch mit vielen anderen Erkrankungen. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false