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Griechische Polizeibeamte von Frontex patrouillieren in der Nähe der nordöstlichen Stadt Orestiada an der griechisch-türkischen Grenze. (Archivbild)

© dpa / Nikos Arvanitidis

Nach Vorfall an griechisch-türkischer Grenze: Frontex bestätigt Zwischenfall mit nackten Migranten

Am Freitag waren 92 Migranten nackt über den Grenzfluss Evros getrieben worden. Die Grenzschutzagentur prüft nun eine mögliche Verletzung von Grundrechten.

Die europäische Grenzschutzagentur Frontex hat einen Vorfall bestätigt, bei dem am vergangenen Freitag 92 Migranten nackt über den Grenzfluss Evros von der Türkei nach Griechenland getrieben worden sein sollen.

Beamte der EU-Behörde hätten die griechischen Grenzer bei der Rettung der Menschen unterstützt, teilte eine Sprecherin der Behörde am Sonntagabend mit. Sie hätten anschließend berichtet, dass die Menschen fast nackt aufgefunden und manche sichtbar verletzt worden seien.

Der Vorfall sei umgehend an den Frontex-Zuständigen für Grundrechte weitergeleitet worden, um eine mögliche Verletzung von Grundrechten zu überprüfen.

Athen und Ankara hatten sich am Wochenende für den Vorfall gegenseitig die Schuld zugeschoben. Der griechische Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos sprach von barbarischem Verhalten, das ans Mittelalter erinnere. Der türkische Vize-Innenminister hingegen twitterte, Griechenland versuche, die eigene Grausamkeit der Türkei unterzuschieben.

Zuvor hatten griechische Behörden und Medien am Samstag ein Foto veröffentlicht, das die nackten Menschen zeigte. Einige Migranten berichteten, sie seien in drei Fahrzeugen der türkischen Behörden an die Grenze transportiert und dort in Schlauchboote gesetzt worden, um den Fluss zu überqueren.

Frontex und die griechischen Grenzer hätten die Migranten bekleidet und versorgt, teilte die Grenzschutzagentur mit. Die Menschen sollen aus Afghanistan, Syrien und Pakistan stammen. (dpa)

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