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CDU-Chef Friedrich Merz (links) erhält Unterstützung von Unionsfraktionsvize Jens Spahn.

© picture alliance/dpa/Christophe Gateau

„Das erste Zugriffsrecht“: Spahn stärkt Merz im Rennen um Kanzlerkandidatur der Union

Wer führt CDU/CSU 2025 in den Bundestagswahlkampf? Für Unionsfraktionsvize Spahn ist zumindest ein Punkt völlig unstrittig.

Planmäßig soll der nächste Bundestag im Herbst 2025 gewählt werden. In der Union hat längst die Debatte darüber begonnen, wer CDU/CSU in den Wahlkampf führen soll. Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) hat nun seinem Parteichef den Rücken gestärkt. „Wenn Friedrich Merz Kanzlerkandidat werden will, dann hat er als CDU-Chef das erste Zugriffsrecht“, sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die CDU sei mit Merz an der Spitze „auf einem sehr guten Weg“.

Merz (67) zufolge soll über die Kanzlerkandidatur der Union für die nächste Bundestagswahl im Spätsommer 2024 entschieden werden. Spahn sagte, Merz und CSU-Chef Markus Söder würden „zu gegebener Zeit einen Vorschlag machen“. Als nächster Schritt stehe im Mai beim CDU-Bundesparteitag zunächst die Neuwahl des Parteivorsitzenden an. Die Frage nach eigenen Ambitionen bei der Kanzlerkandidatur beantwortete Spahn mit einem Nein.

Auch NRW-Ministerpräsident Wüst werden Ambitionen nachgesagt

Neben Merz wurde zuletzt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst wiederholt als möglicher Kanzlerkandidat der Union diskutiert. Wüst selbst hält sich zu seinen möglichen Ambitionen bedeckt.

Der 48 Jahre alte Münsterländer ist seit Oktober 2021 Ministerpräsident und auch Vorsitzender der CDU in Nordrhein-Westfalen und wurde gerade als Landesvorsitzender der CDU wiedergewählt. Bei einem Landesparteitag der NRW-CDU bekam er 96,7 Prozent der Stimmen.

Ausgeschlossen ist auch nicht, dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) doch auch noch seinen Hut in den Ring wirft. Söder hatte zuletzt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, die Grünen aus der Regierung zu werfen und stattdessen eine große Koalition zu bilden. Dies wurde als Zeichen gewertet, dass Söder (56) noch nicht alle Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur aufgegeben hat.

In Umfragen liegt die Union aktuell deutlich, die Ampel-Parteien dagegen verlieren wie im „Politbarometer“ von ZDF und Tagesspiegel weiter an Zustimmung. Wie aus dieser am 20. Oktober veröffentlichten Befragung der Forschungsgruppe Wahlen hervorging, büßten sowohl SPD (15 Prozent) als auch Grüne (14 Prozent) zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat ein. Auch die FDP verlor demnach einen Prozentpunkt und wäre mit fünf Prozent noch knapp im Bundestag vertreten.

Deutliche Gewinne fuhr dagegen die Union ein, die auf 30 Prozent kam (+4), AfD (21 Prozent) und Linke (5 Prozent) bleiben unverändert. (lem)

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