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Olaf Scholz bei einer Townhall-Diskussion in Bayern.

© imago/Chris Emil Janßen/IMAGO/Chris Emil Janssen

Besonders schlechte Werte für den Kanzler: 73 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit der Ampel

Die Bürger stellen der Regierung ein verheerendes Zeugnis aus. Auch Kanzler Olaf Scholz ist extrem unbeliebt. Nur ein Minister kommt in der jüngsten Yougov-Umfrage bei den Bürgern gut weg.

Zur Halbzeit der Wahlperiode sind fast drei Viertel der Deutschen unzufrieden mit der Arbeit der Ampel-Regierung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur vertreten 73 Prozent diese Meinung.

Dagegen sind nur 23 Prozent zufrieden mit der Koalition von SPD, Grünen und FDP. 68 Prozent der knapp 1300 Befragten trauen der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nicht zu, die drängenden Probleme des Landes zu lösen.

Auch die weiteren Ergebnisse der Umfrage sind für die Regierungskoalition alles andere als erfreulich:

  • An die von Scholz angestrebte Wiederwahl der Ampel-Koalition bei der Bundestagswahl 2025 glauben nur 18 Prozent.
  • 73 Prozent halten es dagegen für unwahrscheinlich, dass Scholz nach der Wahl mit FDP und Grünen weiterregieren wird.

Immerhin: Dass die Koalition schon vor der Wahl platzt, glauben allerdings nur 35 Prozent. 45 Prozent der Befragten meinen dagegen, dass die Ampel bis zur Wahl bestehen bleibt.

Seit Jahresbeginn haben sich die Streitigkeiten in der Koalition gehäuft. Besonders heftig gerieten die Bündnispartner beim Heizungsgesetz aneinander. Aktuell wird über die Kindergrundsicherung von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) und das Gesetz für mehr Wirtschaftswachstum gestritten. Bis zum Beginn einer zweitägigen Kabinettsklausur am Dienstag auf Schloss Meseberg bei Berlin soll es aber eine Einigung geben.

Besonders schlechte Noten für den Kanzler

Besonders schlechte Noten bekommt in der Umfrage der Kanzler. 66 Prozent sagen, er mache einen eher schlechten Job. Nur 26 Prozent bewerten seine Arbeit dagegen als eher gut.

Auch die Arbeit seiner wichtigsten Ministerinnen und Minister wird fast durchweg eher negativ bewertet. Die Arbeit von Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) finden 63 Prozent eher schlecht, bei Finanzminister Christian Lindner (FDP) sind es 57 Prozent und bei Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) 52 Prozent.

Nur einer wird überwiegend positiv bewertet: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). 52 Prozent finden seine Arbeit eher gut und nur 28 Prozent eher schlecht.

Starke Verluste im Vergleich zur letzten Bundestagswahl

Auch in einer weiteren Umfrage vom Sonntag stellen die Bürger der Koalition ein schlechtes Zeugnis aus. Im wöchentlichen „Sonntagstrend“ des Instituts Insa für die „Bild am Sonntag“ erreichten die Ampel-Parteien insgesamt 13 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl vor zwei Jahren. Demnach stagnierte die SPD bei 18 Prozent - bei der Bundestagswahl 2021 kam sie noch auf 25,7 Prozent.

Die Grünen lagen unverändert bei 14 Prozent im Vergleich zu 2021, als sie 14,8 Prozent erreichten. Die FDP verlor einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche und lag damit nun bei sieben Prozent und damit deutlich unter den 11,5 Prozent von 2021. Zusammen kamen die Koalitionspartner damit nur noch auf 39 Prozent, bei der damaligen Bundestagswahl erreichten sie gemeinsam ein Ergebnis von insgesamt 52 Prozent.

CDU und CSU lagen laut der aktuellen Umfrage weiterhin unverändert zur Vorwoche mit 27 Prozent vor der AfD mit 21 Prozent. Die Linke blieb ebenfalls unverändert bei fünf Prozent. Bei der Wahl vor zwei Jahren kam die Union auf 24,1 Prozent, die AfD auf 10,3 Prozent und die Linke auf 4,9 Prozent. (dpa, AFP)

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