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Zwei Rentner sitzen auf einer Bank und genießen ihre Rente.

© dpa/ Sebastian Kahnert

Anstieg um zwölf Prozent: In Deutschland sind immer mehr Rentner auf die Grundsicherung angewiesen

Im vergangenen Dezember bezogen 660.000 Rentner die Grundsicherung. Die Linken fordern angesichts der steigenden Empfängerzahlen eine einmalige Rentenerhöhung von zehn Prozent.

Immer mehr Rentner in Deutschland sind angesichts der Inflation sowie infolge des Ukraine-Krieges auf staatliche Grundsicherung angewiesen.

Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag unter Berufung auf aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden berichteten, bezogen im Dezember 2022 rund 660.000 Rentner Grundsicherung.

Dies entspricht einem Anstieg von zwölf Prozent im Jahresvergleich. Von September bis Dezember 2022 stieg die Zahl der Empfänger von Grundsicherung demnach um etwa 11.000.

Wer kann eine Grundsicherung beantragen?

Grundsicherung im Alter können alle Menschen beantragen, welche die Altersgrenze für die Rente überschritten haben und deren Einkommen nicht ausreicht, um die Lebenshaltungskosten zu decken.

660.000
Rentner bezogen im Dezember 2022 die Grundsicherung. 

Seit Juni 2022 haben auch Geflüchtete aus der Ukraine im Rentenalter unter den üblichen Voraussetzungen Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch statt wie zuvor nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Es seien aber „nicht nur Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, sondern auch mehr Rentner rutschen hierzulande in die Altersarmut“, sagte der Linken-Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch, den Funke-Zeitungen.

Linke fordert Mindestrente in Höhe von 1200 Euro

Angesichts der Preisexplosionen bei Lebensmitteln und Energie als „Armutskatalysator“ sei eine Erneuerung des Rentensystems immer dringlicher. Das Rentenniveau müsse angehoben werden, forderte Bartsch.

„In diesem Jahr wäre eine einmalige Rentenerhöhung von zehn Prozent notwendig“, so die Politikerin. Darüber hinaus fordere die Linksfraktion „eine solidarische Mindestrente in Höhe von 1200 Euro“.

CDU will Renteneintritt an Lebenserwartung koppeln

CDU-Sozialpolitiker wollen den Renteneintritt derweil an die steigende Lebenserwartung koppeln. Für jedes gewonnene Lebensjahr solle vier Monate länger gearbeitet werden. DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sieht darin eine Rentenkürzung von bis zu acht Prozent.

Die SPD und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) üben scharfe Kritik an diesem von der CDU geplanten Rentenkonzept. Der Plan sei „ein Schlag ins Gesicht vieler hart arbeitender Menschen in Deutschland“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der „Bild“-Zeitung zufolge.

Die CDU sei offenbar „sehr weit weg vom Lebensalltag der Arbeitnehmer“, sagte Heil und fügte hinzu: „Als CDU-Funktionär kann man sicherlich bis 70 arbeiten - Paketboten, Erzieherinnen, Stahlarbeiter oder Pflegekräfte können das aber nicht“, so Heil. (AFP)

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