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Eine Spezialeinheit der Polizei kommt bei einer geplanten Abschiebung aus einem Kirchengebäude zum Einsatz.

© dpa/Bernd Wüstneck

Abschiebung aus Kirchenasyl?: Polizei stürmt Wohnung in Schwerin

Zwei Männer sollen in der Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns abgeschoben werden. Die Nordkirche erklärt, die beiden hätten sich unter ihrem Schutz befunden.

Nach einem mehrstündigen Polizeieinsatz in Schwerin wegen einer geplanten Abschiebung von zwei Männern haben Einsatzkräfte die Lage unter Kontrolle gebracht. Sie drangen am Mittwochvormittag in eine Wohnung ein, in der sich eine Familie verschanzt hatte.

Eine Frau, die die Abschiebung zunächst verhindert hatte, wurde widerstandslos festgenommen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Insgesamt seien in der Wohnung sechs Personen gewesen, darunter auch Kinder.

Ob auch die beiden 18 und 22 Jahre alten Männer, die abgeschoben werden sollten, dort angetroffen wurden, blieb zunächst unklar. Sie seien vor ein paar Tagen aus Kiel nach Schwerin gekommen. Ob die Abschiebung nun umgesetzt werde, konnte die Polizeisprecherin nicht sagen.

Sprecher der Nordkirche reklamiert Kirchenasyl

Auch ob es sich bei den beiden, wie zunächst von der Polizei berichtet, um Iraker handelte, war unklar. Nach Angaben eines Sprechers der Nordkirche handelt es sich um eine sechsköpfige Familie aus Afghanistan, deren zwei erwachsene Söhne abgeschoben werden sollten. Dies sei auf Anordnung der Ausländerbehörde in Kiel erfolgt. Die beiden hätten sich in Kirchenasyl befunden.

Die Polizei in Schwerin hatte am Morgen mitgeteilt, dass es wegen der Abschiebung zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen sei. Die Lage habe sich anders entwickelt als geplant, eine Frau habe die Abschiebung verhindert. Der Einsatz fand in einer kleinen Straße am Rande eines Plattenbaugebiets statt. Die Polizei bat die Bevölkerung, die Örtlichkeit zu meiden. (dpa)

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