zum Hauptinhalt
Die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel, derzeit wegen der Secessionen-Ausstellung mit Klimt, Stuck und Liebermann sehr gut besucht.

© imago images/McPHOTO

Wetterabhängig: Museen taugen nur bedingt als Sonnen- oder Regenschutz

Schutz vor Sommerhitze, Flucht vor Platzregen? Schöne Idee, dass man dann schnell ins nächste Museum rennt. Aber nicht überall klappt es spontan.

Eine Kolumne von Birgit Rieger

In der Diskussion darüber, welchen Beitrag die Museen in klimabewegten Zeiten liefern, hieß es immer mal wieder sie könnten in kalten Wintern und heißen Sommern als soziale Aufenthaltszonen dienen, Stadtspaziergängern und Passanten Schutz vor extremen Witterungen bieten.

Dieses Im-Museum-Abkühlung-Suchen, wollte ich schon länger ausprobieren, einfach testen, wie es sich anfühlt, wenn draußen die Sonne brennt und man drinnen ähnlich gut gekühlt wird, wie die Kunst. Allerdings war die Hitze in den letzten Tagen ja gar nicht das Problem.

War es also so, dass ich versuchte, zwischen einer Regenhusche und der nächsten in die Alte Nationalgalerie zu kommen. Was nicht gelang, weil die Zeitfenster ausgebucht waren und wie und ob die Schlange vorm Eingang abgearbeitet wird, war nicht ersichtlich. Wer heute ins Museum will, schafft es übermorgen durchaus, aber nicht immer geht es spontan.

Aufenthalt, auch ohne Ticket

Ein bisschen entspannter wäre es im Neuen Museum gewesen, dort kann man mit etwas Glück sogar noch am selben Tag ein Zeitfensterticket ergattern. Oder es gibt Aufenthaltsbereiche, die man ohne Ticket und ohne Kaffeetrinken sinnvoll betreten kann.

Im Humboldt Forum wäre es möglich. Auch in der Neuen Nationalgalerie, dort hat der Ansturm auf die Isa Genzken-Ausstellung zwar bereits wieder etwas nachgelassen, aber selbst wenn es zu voll wäre, könnte man ohne Ticket zum Beispiel recht gemütlich in der Leseecke im Glasbau des Mies van der Rohe-Tempels sitzen.

Viele Museen verzeichnen während der Sommermonate mehr Besucher als zu anderen Jahreszeiten. Allerdings hat das vermutlich nichts mit Wetterlagen zu tun. Touristen reisen eben gerade in den Sommermonaten gerne nach Berlin und ziehen ihr Kulturprogramm durch. Je mehr Touristen, desto voller auch die Museen. Für die Häuser sind ausgebuchte Tickets ja auch good news, nichts worüber man sich beschweren sollte. Aber als Sonnen- oder Regenschutz taugen die Kunsttempel nur bedingt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false