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TU Berlin: Jette engagiert sich in der „Friday for Future“-Gruppe der TU Berlin

© Christian Kielmann

Kampf fürs Klima an der TU Berlin: „Der Druck auf die Regierung muss hochgehalten werden“

Drei Fragen an die TU-Studentin Jette Arndt, aktiv bei „Fridays for Future“.

Von Barbara Halstenberg

Jette Arndt studiert Chemie, um einen Beitrag zu wichtigen Nachhaltigkeitsfragen der Zukunft wie „Wasserstoffspeicherung“ oder „Materialien von Batterien“ zu leisten. Neben ihrem Studium engagiert Jette Arndt sich bei „Fridays for Future“. Die Studierendeninitiative war bei den Verhandlungen der Klimaschutzvereinbarung zwischen der TU Berlin und dem Land Berlin aktiv. Und nicht nur dort.

1 Warum ist Ihnen ein Engagement an der Uni wichtig?

Wir können direkten Einfluss auf die Lehrinhalte nehmen, etwa mit der Ringvorlesung „TU Berlin for Future“, die auch externen Gästen und Gästinnen offensteht und Impulse für einen klimagerechten Wandel gibt. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass bei neuen Studiengängen die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz mehr berücksichtigt werden.

Das ist bei allen Studiengängen sehr wichtig, auch wenn man das zum Beispiel beim Informatik-Studiengang zunächst nicht denkt. Aber: Wir brauchen quer durch alle Bereiche einen systemischen Wandel zu mehr Klimagerechtigkeit.

2 Welche Aktivitäten sind für das Wintersemester geplant?

Im Bereich Mobilität wollen wir nach dem Verlust des Semestertickets durch die fehlende Verhandlungsbereitschaft des VBB und des Senats neue Lösungen fordern und finden. Aber auch der massive Sanierungsrückstand und die fehlenden Investitionen in nachhaltige Bauprojekte, wie etwa energetische Sanierungen oder der Solar-Ausbau, beschäftigen uns sehr. Natürlich sind wir auch auf Demonstrationen und organisieren eigene öffentliche Aktionen. Generell muss der Druck auf die Regierung und andere Entscheidungsträger nach wie vor hochgehalten werden. Klimaschutz und Nachhaltigkeit werden immer noch sehr europäisch gedacht, aber schon jetzt sind die Folgen des Klimawandels in anderen Regionen der Welt dramatisch spürbar. Das muss auch in der Politik mehr in den Fokus rücken. 

3 Wie sieht eine klimafreundliche, nachhaltige Universität aus?

Alle Autoparkplätze werden als Fahrradstellplätze genutzt oder sind begrünt. Aus allen Richtungen führen Fahrradstraßen zur Uni und es gibt eine gute Anbindung an den ÖPNV. Dabei ist mir wichtig, flächendeckende Barrierefreiheit mitzudenken. Die Mensen und Cafeterien bieten rein vegetarische und vegane Speisen mit möglichst saisonalen und regionalen Zutaten an.

In allen Studiengängen gibt es mehr verpflichtende Module mit Nachhaltigkeitsbezug, in denen thematisiert wird, welche Aspekte der Studiengänge direkte und indirekte Auswirkungen auf das Klima und die Bevölkerung haben. Die Universität sollte ein diskriminierungsfreier Raum für alle sein, in dem wir lernen, mit den Problemen der heutigen Zeit umzugehen und sie gemeinsam zu bewältigen.

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