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Landwirte und Traktoren stehen Militärfahrzeugen auf einer Autobahn gegenüber.

© dpa/Thibault Camus

Trotz eines massiven Polizeiaufgebots: Protestierende Bauern dringen in Pariser Großmarkt ein – 80 Festnahmen

In Frankreich sind protestierende Landwirte am Mittwoch trotz massiver Polizeipräsenz in den Großmarkt Rungis bei Paris eingedrungen. Es kam zu Sachbeschädigungen und Festnahmen.

Inmitten sich weiter ausdehnender Bauernproteste in Frankreich sind Dutzende Landwirte trotz eines massiven Polizeiaufgebots in den Pariser Großmarkt Rungis eingedrungen. Mindestens 79 Landwirte seien festgenommen worden, berichtete der Sender BFMTV am Mittwochabend unter Verweis auf die Polizei. In einem Lagerbereich des Großmarktes sei es zu Sachbeschädigungen gekommen.

Schon am Vormittag waren 15 Landwirte in Polizeigewahrsam genommen worden, die mit ihren Fahrzeugen auf das Großmarktgelände vordringen wollte, teilte die Staatsanwaltschaft in Créteil mit.

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Der riesige Umschlagplatz für Agrarerzeugnisse ist ein symbolisch wichtiges Ziel für die seit über einer Woche protestierenden Landwirte in Frankreich. Die Bereitschaftspolizei schützt ihn mit gepanzerten Fahrzeugen, Radladern und Hubschraubern.

Gepanzerte Fahrzeuge in die Provinz

Um das Vorrücken von Traktorkolonnen aus anderen Landesteilen Richtung Rungis zu verhindern, beorderte Innenminister Gérard Darmanin am Mittwoch weitere gepanzerte Fahrzeuge in die Provinz. Diese standen auf einigen Autobahnen den Landwirten mit ihren Traktoren gegenüber, ohne dass es allerdings zu Auseinandersetzungen kam.

Landwirte wärmen sich an einem Lagerfeuer, während sie mit ihren Traktoren eine Autobahn blockieren.

© dpa/Thibault Camus

Teils umfuhren die Landwirte die Polizeiblockaden und setzten ihren Weg Richtung Paris fort. Auf den meisten Autobahnen rund um die Hauptstadt haben die Landwirte Blockaden eingerichtet.

Auch rund um die Großstadt Lyon schloss sich am Mittwoch ein Ring von Blockaden. Im Norden des Landes blockierten unterdessen Landwirte aus Belgien und Frankreich etliche Grenzübergänge zwischen beiden Ländern, wie die Zeitung „La Voix du Nord“ berichtete.

Darmanin zufolge demonstrierten im Land etwa 10.000 Bauern gegen sinkende Einnahmen, EU-Umweltvorschriften und nach ihrer Meinung nach überbordende Normen. Die Regierung hat den Landwirten bereits umfassende Hilfen zugesagt. Diese gehen den Bauern nicht weit genug. Frankreichs Agrarminister Marc Fesneau sagte im Sender Sud Radio weitere Unterstützung für Weinbauern von 80 Millionen Euro zu. (dpa)

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