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Ein ukrainischer Soldat feuert einen Granatenwerfer auf russische Stellungen an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.

© dpa/Efrem Lukatsky

Abwehr ukrainischer Offensive in Donezk: Russischer Feldkommandant widerspricht Darstellung Moskaus

In fünf Bereichen der Front in der Region soll die Ukraine angeblich eine Offensive gestartet haben. Kommandant Chodakowski schreibt, dass der Feind „von Erfolg begleitet“ wird.

Russland hat nach eigenen Angaben eine „großangelegte Offensive“ der Ukraine im Donbass zurückgedrängt.

„Am Morgen des 4. Juni hat der Feind eine großangelegte Offensive in fünf Bereichen der Front im Süden der Region Donezk gestartet“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Montag mit. Kiew, das sich seit Monaten auf eine große Gegenoffensive vorbereitet, bestätigte eine derartige Militäraktion zunächst nicht.

Die ukrainischen Truppen hätten „den aus ihrer Sicht schwächsten Bereich der Front angegriffen“, erklärte das russische Verteidigungsministerium. „Der Feind hat sein Ziel nicht erreicht, er hat es nicht geschafft“, hieß es weiter.

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Im Messengerdienst Telegram veröffentlichte das Ministerium ein Video, das aus der Luft gefilmte ukrainische Panzerfahrzeuge unter starkem Beschuss zeigen soll. Wo die Kämpfe stattfanden, wurde nicht mitgeteilt.

Feldkommandeur Chodakowski widersprach Erfolgsmeldungen

Der russische Feldkommandeur Alexander Chodakowski widersprach den Moskauer Erfolgsmeldungen. Bisher werde der Feind „von Erfolg begleitet“, schrieb Chodakowski am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Seiner Darstellung nach handelt es sich bei den Angriffen westlich von Wuhledar um eine begrenzte taktische Operation der Ukrainer.

Chodakowski leitete seit 2014 die Brigade „Wostok“ der Separatisten im Donbass-Gebiet. Seine Einheiten wurden nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in die russische Nationalgarde eingegliedert.

Alexander Chodakowski in Donezk in der Ostukraine am 02.02.2016.

© picture alliance / dpa

Zunächst hätten die ukrainischen Truppen den Eindruck erweckt, den Druck auf den Frontabschnitt Welika Nowosilka zu verstärken, wo ihnen Sonntag bereits ein Durchbruch gelungen sei. Währenddessen sei ein Stoßtrupp fast unbemerkt weiter östlich bei der Ortschaft Nowodonezke vorgedrungen.

„Traditionell den Funkverkehr störend, ist es dem Feind gelungen, uns in eine schwierige Lage zu bringen“, schrieb Chodakowski. Die Lage sei im Fluss.

Prigoschin macht Generalstabschef Gerassimow verantwortlich

Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow habe sich „in dieser Zeit in einem der vorgelagerten Kommandoposten aufgehalten“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau weiter mit.

Gerassimow, der im Januar zum Obersten Kommandeur der Streitkräfte in der Ukraine ernannt worden war, wird immer wieder vom Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, kritisiert und beleidigt.

Prigoschin macht Gerassimow sowie Verteidigungsminister Sergej Schoigu dafür verantwortlich, dass in der Ukraine „Zehntausende“ russische Kämpfer getötet oder verletzt wurden, weil sie nicht mit genügend Munition ausgestattet worden seien.

Den russischen Angaben zufolge führte die ukrainische Armee die Offensive mit sechs mechanisierten Bataillonen und zwei Panzerbataillonen aus. Donezk gehört zu den vier Regionen, die Russland im September für annektiert erklärt hatte. Bei den anderen handelt es sich um Luhansk, Saporischschja und Cherson.

Die Ukraine bereitet sich nach eigenen Angaben seit Monaten auf eine Gegenoffensive vor. In einem am Sonntag veröffentlichten Video schien die ukrainische Armee die Soldaten aufzufordern, Stillschweigen zu bewahren, und sie erklärte, es werde keine Ankündigung über den Beginn der erwarteten Offensive geben. (AFP/dpa)

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