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Die „Ocean Viking“ beim Einlaufen in den Hafen von Neapel.

© action press/ANSA via ZUMA Press/uncredited

Rettungsschiff von SOS Méditerranée: „Ocean Viking“ bringt 440 Menschen an Land

Das Schiff der französischen Hilfsorganisation ist im Hafen von Neapel eingelaufen. Zuvor war bereits ein Teil der Geretteten in Kalabrien von Bord gegangen.

Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ der französischen Hilfsorganisation SOS Méditerranée ist mit 254 Bootsmigranten an Bord im Hafen der süditalienischen Stadt Neapel eingelaufen. Das Schiff erreichte die Anlegestelle am Montagmorgen – alle Menschen konnten von Bord gehen, bestätigte ein Sprecher von SOS Méditerranée auf Anfrage. Am Hafen wurden die Menschen von den örtlichen Behörden in Empfang genommen, etwa um sie medizinisch zu versorgen.

Die Crew der Hilfsorganisation rettete zuvor in mehreren Einsätzen insgesamt 440 Migranten im zentralen Mittelmeer. Unter ihnen befanden sich den Angaben zufolge 90 unbegleitete Minderjährige, vier schwangere Frauen sowie sechs Menschen mit Behinderung.

Eine erste Gruppe konnte bereits am Sonntag im kalabrischen Vibo Valentia von Bord gehen. Die „Ocean Viking“ machte sich von dort auf den Weg, um die übrigen Menschen nach Neapel zu bringen.

Italien weist Seenotrettern oft weit entfernte Häfen zu

Ursprünglich wiesen die italienischen Behörden der „Ocean Viking“ den von ihrem Einsatzgebiet weit entfernten Hafen von Genua im norditalienischen Ligurien zu. Wegen des schlechten Wetters mit heftigen Regenfällen und starkem Wind im Norden Italiens wurden der Crew die näheren Häfen in Süditalien zugewiesen. Immer wieder werden zivilen Seenotrettern von den italienischen Behörden weit entfernte Häfen zugeteilt – die Organisationen kritisieren dies scharf.

Bootsmigranten wagen immer wieder hochgefährliche Überfahrten, um nach Europa zu gelangen. Dabei kommt es mitunter zu verheerenden Bootsunglücken. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr 107.530 Menschen (Stand 25. August), die auf dem Seeweg Italien erreichten – mehr als im gesamten vergangenen Jahr. (dpa)

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