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94 und kein bisschen altersmilde: Luciana Castellina will immer noch die Gesellschaft von Grund auf verändern.

© Costanza Fraia für il manifesto

Tagesspiegel Plus

Wie steht es um die Welt, Frau Castellina?: „Die Revolution ist unvermeidlich“

Luciana Castellina ist die letzte der freiheitlichen Linken, die Italiens KP Ende der 1960er wegen ihres Eigensinns ausschloss. An die Notwendigkeit linker Politik glaubt sie nach wie vor. Und ist bis heute, mit 94 Jahren, dafür engagiert. Ein Interview.

Frau Castellina, Sie haben als junge Frau angefangen, Politik zu machen in einem Land, das vom Faschismus wie vom deutschen Nationalsozialismus zerstört war. Jetzt, fast acht Jahrzehnte später, ist Italien in den Händen der Erben des Faschismus. Wie fühlt sich das an?
Es fühlt sich entschieden übel an. Man muss jedoch vorsichtig sein. Es gibt einerseits die plumpe Verherrlichung der alten Symbole, die von den plumpen Ministern verwendet werden, mit denen sich Giorgia Meloni umgeben hat: Da ist vom Vaterland die Rede, von der reinen italienischen Rasse, die Gefahr läuft, von schwarzen und gelben Einwanderern verunreinigt zu werden. „Unsere“ Frauen sollen mehr Kinder bekommen, um uns zu retten, es gibt den Führermythos, den Traum vom starken Mann – hier der starken Frau –, die alle Probleme lösen wird, weil sie keine Zeit damit verschwendet, sich das parlamentarische Geschwätz anzuhören.

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