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Rafael Mariano Grossi (r.), Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), und Tomoaki Kobayakawa, Präsident der Tokyo Electric Power Co. (TEPCO), sprechen am 13. März 2024 miteinander in einer Anlage zur Entnahme von Proben von aufbereitetem und verdünntem radioaktivem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, das von TEPCO betrieben wird.

© dpa/Eugene Hoshiko

Leck am Atomkraftwerk Fukushima: Austritt von Wasser war „kleinerer Zwischenfall“, sagt IAEA

Im Februar war das Leck entdeckt worden, jetzt besuchte der Chef der IAEA die Ruine des Kraftwerks. Das Thema ist auch diplomatisch heikel.

Der Austritt von radioaktivem Wasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima war nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ein „kleinerer Zwischenfall“ ohne Verbindung zur Ableitung von Kühlwasser.

Es handele sich um „eine geringe Wassermenge“, die zunächst auf 5000 Liter geschätzt und später dann auf 1500 Liter korrigiert worden sei, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstag bei einem Besuch in Japan. Der Vorfall habe „keine Konsequenzen“ gehabt.

Der AKW-Betreiber Tepco hatte im vergangenen Monat ein Leck an einem Teil der Anlage gemeldet, in dem radioaktives Wasser aufbereitet wird. Den Angaben zufolge kam es in der Umgebung jedoch zu keiner Kontamination.

Laut Grossi hatte der Vorfall nichts mit der kontrollierten Ableitung von Kühlwasser aus dem zerstörten AKW ins Meer zu tun. „Dieser Vorfall ereignete sich an einem anderen Ort, in einem anderen Teil der Anlage“, sagte er.

Seit August 2023 leitet Tepco einen Teil des ehemaligen Kühlwassers aus dem Atomkraftwerk ins Meer. Dafür wird es in mehreren Schritten aufbereitet, gefiltert und verdünnt. Weil die Speicherkapazitäten für das radioaktive Wasser in der Anlage nicht ausreichen, sollen über Jahrzehnte insgesamt mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter ins Meer geleitet werden.

Das Vorhaben führte letztes Jahr international zu Protesten. In China wurden japanische Einrichtungen mit Steinen beworfen, Tokio bestellte daraufhin Pekings Botschafter ein. Auch in Japan selbst regte sich Widerstand gegen die Pläne.

Die japanische Ostküste war im März 2011 von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Infolge der Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Sie hatte zudem den Ausfall des Kühlsystems im AKW Fukushima Daiichi zur Folge, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986. (Tsp, AFP)

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