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Der Screenshot soll den Brand in Pskow zeigen, der durch ukrainische Drohnen ausgelöst wurde.

© dpa/Uncredited

Kiew zerstört Flugzeuge: Erfolgreiche Drohnenangriffe legen Verwundbarkeit der russischen Luftabwehr offen

Mittwochnacht kam es zum bisher größten Angriff auf russisches Staatsgebiet seit Kriegsbeginn. Dem britischen Geheimdienst zufolge muss die dortige Luftabwehr nun umstrukturiert werden.

Die erfolgreichen ukrainischen Drohnenattacken am Mittwoch waren der größte Angriff auf russisches Staatsgebiet seit Beginn des Krieges und haben dem britischen Geheimdienst zufolge die Verwundbarkeit der russischen Luftabwehr offengelegt. Der Dienst veröffentlicht seinen täglichen Lagebericht auf X, vormals Twitter.

Die Zahl der eingesetzten Drohnen ist nicht bekannt, doch es gab Explosionen in Moskau, Bryansk, Ryazan und dem Flugplatz Pskow nahe der Grenze zu Estland. Es habe sich gezeigt, dass Flugabwehr-Systeme Probleme haben, Drohnen zu erkennen und zu zerstören, heißt es in dem Bericht.

Die ukrainischen Drohnen zerstörten in Pskow nach russischen Angaben zwei Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76MD und vier weitere. Nach ukrainischen Angaben hingegen wurden vier zerstört und zwei weitere beschädigt.

Die Kosten für eine Maschine liegen bei rund 50 Millionen Euro.

Ein schweres Transportflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76MD, wie sie in Pskow getroffen wurden.
Ein schweres Transportflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76MD, wie sie in Pskow getroffen wurden.

© IMAGO/SNA

London berichtet, dass Russland als Folge nun die Stellungen seiner Luftabwehrsysteme überdenkt, um die Drohnen leichter abfangen zu können. Unter anderem die Region um Moskau, aber auch Flugplätze im ganzen westlichen Teil des Landes sind fortan potenzielle Ziele für Kiews Angriffe. 

Weiter heißt es in dem Bericht, dass Russland nach vorangegangen Angriffen bereits begonnen hatte, seine Flugzeuge auf verschiedene Orte im Land zu verteilen. Doch die erneuten Angriffe hätten gezeigt, wie groß die Reichweite der ukrainischen Drohnen inzwischen sei und dass die russische Verlegung sich als unzureichend herausgestellt habe.

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Mutmaßlich sähe sich Moskau daher gezwungen, weitere Luftabwehr-Kapazitäten ins Landesinnere zu verlegen, um die dortigen Flugplätze zu schützen.

Russische Militärblogger kritisieren die erfolgreichen Angriffe auf die Transportflugzeuge scharf und fordern schnelle Maßnahmen. Das geht aus dem aktuellen Bericht des „Institute for the Study of War“ (ISW) hervor. Ein bekannter russischer Telegramkanal schrieb demnach, dass es aufgrund der neuen technischen Fähigkeiten Kiews im gesamten westlichen Russland nun keinen sicheren Ort mehr gebe.

Die Militärblogger wundern sich unter anderem darüber, dass das russische Militär die teuren Flugzeuge nicht in Hangars unterbringt und dass die Flugabwehr in Russland schlechter an Drohnenangriffe angepasst sei als die auf der Krim. Auch dort kam es zuletzt verstärkt zu ukrainischen Angriffen.

Militärblogger-Kreisen zufolge wurden alleine in Pskow 21 Drohnen eingesetzt. Das ISW schreibt, dass die Ukraine womöglich die russische Seite glauben gemacht hat, dass Moskau das Hauptziel des Angriffs sei.

Die russische Verteidigung habe sich dann auf die Hauptstadt konzentriert und sei von der großen Zahl der Drohnen in Pskow überrascht worden.

Moskau reagierte noch in derselben Nacht mit einem großen Gegenangriff mit Drohnen und Raketen auf Kiew und andere Teile der Ukaine.

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