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Die Haftanstalt Wandsworth, aus der ein britischer Soldat, der auf seinen Prozess wegen Terrorverdachts wartet, ausgebrochen ist.

© dpa/Yui Mok

In Kochuniform hinausgeschlichen: Terrorverdächtiger bricht aus Gefängnis in London aus

Die Londoner Polizei sucht einen Terrorverdächtigen, der aus einem Gefängnis geflohen ist. Er soll als Angehöriger des Militärs Bombenattrappen platziert haben.

Ein Terrorverdächtiger ist aus einem Gefängnis in der britischen Hauptstadt London ausgebrochen. Wie Scotland Yard am Mittwoch mitteilte, saß der 21-Jährige in der Haftanstalt Wandsworth in Untersuchungshaft. Ihm sollte wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit Terrorismus und Geheimnisverrats der Prozess gemacht werden. Medienberichten zufolge war der Mann Angehöriger der britischen Streitkräfte und soll unter anderem Bombenattrappen auf einem Militärstützpunkt platziert haben. Er weist die Vorwürfe zurück.

Die britische Nachrichtenagentur PA meldete unter Berufung auf eigene Informationen, der 21-Jährige habe in der Küche gearbeitet und deshalb eine Kochuniform getragen. Er soll sich demnach hinausgeschlichen und dann unterhalb eines Lieferwagens festgehalten haben, um zu entkommen. Justizminister Alex Chalk schaltete sich in den Fall ein. Medienberichten zufolge wurden landesweit Airports und Häfen alarmiert.

Öffentlichkeit um Hilfe gebeten

Es sei wahrscheinlich, dass sich der Flüchtige weiter im Raum London aufhalte, hieß es in dem Fahndungsaufruf. Auch habe er Verbindungen zum Stadtteil Kingston. Die Öffentlichkeit wurde um Hinweise gebeten, jedoch gewarnt, sich dem Mann nicht zu nähern, sondern gleich den Notruf zu wählen. Hinweise, das von dem Ausgebrochenen eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgehe, gebe es aber bislang nicht.

In Wandsworth sind viele Angeklagte vor ihren Prozessen untergebracht. Außerdem ist das für seine schlechten Bedingungen berüchtigte Gefängnis oft der erste Haftort nach einem Schuldspruch. So wurde der deutsche Ex-Tennisstar Boris Becker nach seiner Verurteilung im Frühling 2022 zunächst für mehrere Wochen hier untergebracht, bevor er in das Huntercombe-Gefängnis mit einer niedrigeren Sicherheitsstufe verlegt wurde. (dpa)

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