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Die Church of England will eigenständige Feiern für Homosexuelle anbieten. 

© dpa/Joe Giddens

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Die anglikanische Kirche segnet homosexuelle Paare, immer mehr weibliche Führungskräfte in Finnland, das New Yorker Metropolitan Museum gibt Raubkunst zurück und Ottawa lässt bald nur noch Fahrzeuge ohne CO₂-Ausstoß zu.

Großbritannien: Anglikanische Kirche lässt Segnungen homosexueller Paare zu

Es war eine wegweisende Entscheidung im Februar – und nun wurde sie umgesetzt: Homosexuelle Paare können seit Mitte Dezember in Gottesdiensten der Church of England gesegnet werden. Die anglikanische Staatskirche veröffentlichte dafür entsprechende Texte und einen Leitfaden. Darin wird erneut betont, dass es sich nicht um eine Trauungszeremonie handele. Stattdessen gehe es darum, „das Gute in treuen und verbindlichen gleichgeschlechtlichen Beziehungen zu würdigen“.

Dies knüpft an einen Beschluss der Generalsynode vom Februar an. Damals folgten die Delegierten einer Empfehlung der Bischöfe, die einerseits ein Festhalten an der traditionellen Ehelehre vorsah: Die heilige Ehe sei ein Bund zwischen Mann und Frau. Andererseits wurde angeregt, ein „umfassendes seelsorgerisches Angebot“ zu entwickeln, um LGBTQI+-Personen willkommen zu heißen. Neben den Segnungen in regulären Gottesdiensten will die Church of England bald auch eigenständige Feiern für Homosexuelle anbieten.

Die geplanten Feiern haben demnach „experimentellen“ Charakter und sollen ebenfalls auf freiwilliger Basis erfolgen. Kein Mitglied des Klerus sei verpflichtet, solche Dienste anzubieten, hieß es.

Nach eingehender Prüfung werde in den nächsten Jahren entschieden, ob Homosexuellen-Segnungen formaler Bestandteil des anglikanischen Kirchenrechts werden könnten. (KNA)

Finnland: Immer mehr weibliche Führungskräfte

Finnlands Frauen können sich zum Jahresende noch einmal selbst feiern. Einem Bericht der finnischen Tageszeitung „Hufvudstadsbladet“ zufolge hat der Anteil von Frauen in Führungspositionen börsennotierter Unternehmen in diesem Jahr einen Rekordwert erreicht. Und das, obwohl das Land im Gleichstellungsindex der Europäischen Union in diesem Jahr um vier Plätze auf Rang acht abgerutscht ist.

31
Prozent der Führungskräfte in Großunternehmen sind weiblich.

Demnach ist in Großunternehmen fast jede dritte Führungskraft (31 Prozent) eine Frau, in Kleinunternehmen fast jede vierte (24 Prozent). In 27 Prozent der Unternehmen ist die Führung zudem paritätisch besetzt. Auch in Deutschland werden immer mehr Frauen in Spitzenpositionen berufen. Im Sommer zeigte eine Auswertung der gemeinnützigen Allbright-Stiftung, dass zwischen September 2022 und März 2023 für fast die Hälfte aller neu zu besetzenden Vorstandsposten in börsennotierten Dax-Unternehmen Managerinnen ausgewählt wurden.

Bereits Ende vergangenen Jahres konnte Finnland mit guten Nachrichten aufwarten. Zum ersten Mal hatten Männer und Frauen damals eine Gleichverteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit erreicht. In Finnland gebe es dagegen wenig Anzeichen dafür, dass Frauen aus den Führungsteams auch in die Vorstände aufsteigen, sagte Ville Kajala von der zentralen Handelskammer der Zeitung „Hufvudstadsbladet“. Die Zeit, die Männer für bezahlte Arbeit aufwenden, ist laut finnischem Statistikamt gesunken, die Zeit für unbezahlte Haus-, Pflege- und Sorgearbeit gestiegen. Männer kümmern sich unter anderem ganze elf Minuten pro Tag mehr um den Haushalt als früher. (mb)

Buddha-Kopf des 9. Jahrhunderts – auch er geht zurück  nach Kambodscha.
Buddha-Kopf des 9. Jahrhunderts – auch er geht zurück nach Kambodscha.

© AFP/HANDOUT

USA: Metropolitan Museum gibt Skulpturen an Kambodscha und Thailand zurück

Das New Yorker Metropolitan Museum of Art gibt 14 aus Kambodscha stammende und zwei aus Thailand an ihre Herkunftsländer zurück. Wie das weltbekannte Museum mitteilte, ist damit alles zurückerstattet, was man von dem Kunsthändler Douglas Latchford erworben hatte.

Latchford wurde 2019 wegen Hehlerei verurteilt. Danach habe das Met von sich aus Kontakt mit der Justiz aufgenommen und feststellen müssen, dass die Werke – es handelt sich um religiöse Kunst aus buddhistischem und hinduistischem Umfeld – nicht bleiben können. „Das Museum untersucht weiter seine Sammlung von Kunst der Khmer und wird sich darüber mit den Behörden in Kambodscha und Thailand austauschen“, heißt es weiter.

Das kambodschanische Kulturministerium erklärte, man freue sich über „diesen ersten Schritt in die richtige Richtung“ und erwarte weitere Rückgaben und die „Anerkennung der Wahrheit über unsere verlorenen nationalen Schätze“. Eine genaue Angabe, wann die Werke zurückgehen, machte das Museum nicht. Es teilte aber mit, dass sie bis zur Rückgabe noch alle für Met-Besucherinnen zu sehen sein werden.

Die 16 Skulpturen stammen aus der Zeit zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert westlicher Zeitrechnung und gelten als Beispiele der Khmer-Kunst. Die Khmer sind die größte Ethnie im heutigen Kambodscha und stellen auch einen Teil der thailändischen Bevölkerung. Auch die berühmten Tempelanlagen von Angkor Wat sind Werke der Khmer. (Tsp)

Kanada: Ottawa lässt ab 2035 nur noch Fahrzeuge ohne CO₂-Ausstoß zu

Ab 2035 in Kanada verkaufte Personenwagen, SUVs, Crossover oder leichte Nutzfahrzeuge dürfen kein CO₂ mehr ausstoßen. Das hatte die Regierung in Ottawa zuletzt bei der Veröffentlichung der endgültigen Vorschriften zum Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge verkündet.

22
Prozent der kanadischen Treibhausgas-Emissionen gehen auf den Verkehrssektor zurück.

Als Zwischenziele sind festgelegt, dass bis 2026 emissionsfreie Fahrzeuge mindestens ein Fünftel und bis 2030 mindestens 60 Prozent aller verkauften Autos ausmachen. Branchenvertretern zufolge machten E-Autos im dritten Quartal gut zwölf Prozent der Neuwagenverkäufe in Kanada aus. Die Regeln wurden erstmals 2021 vorgestellt. Der Verkehr macht etwa 22 Prozent der kanadischen Treibhausgas-Emissionen aus.

Die kanadische Autoindustrie kritisierte die Vorschriften als zu ehrgeizig. Sie verweist auf die höheren Kosten für E-Fahrzeuge und ein besonders in ländlichen Gebieten löchriges Ladenetz. Aus Rücksicht auf die abgelegenen Regionen im Norden, wo die Kälte die Effizienz von Batterien schmälert, werden Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEV) mit einer rein elektrischen Reichweite von 80 Kilometer oder mehr auch nach 2035 zugelassen.

Die neuen kanadischen Regeln ähneln denen in Kalifornien. In dem US-Bundesstaat müssen ab 2035 hundert Prozent der verkauften Neuwagen PHEV oder E-Autos sein oder mit Wasserstoff betrieben werden.

Insgesamt haben sich 17 der 50 Bundesstaaten darauf geeinigt, die Vorschriften zu übernehmen. Kanada ist das zweitgrößte Land der Welt, mit etwa 28mal der Fläche Deutschlands. Die Bevölkerung Kanadas ist mit 40 Millionen Einwohnern allerdings etwa halb so groß. (Reuters)

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