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Delfine geraten oft als Beifang in Fischernetze.

© AFP/Johan Ordonez

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Frankreich schränkt die Fischerei zum Schutz von Walen und Delfinen ein. In Indien werden indigene Kinder an ihre Eltern zurückgegeben. Regenwald-Staaten stärken ihre Kooperation. Und Großbritannien schafft teure Voruntersuchungen für gleichgeschlechtliche Paare mit Kinderwunsch ab.

Frankreich schränkt Fischerei zum Schutz von Walen und Delfinen ein

Frankreich schränkt die Fischerei zum Schutz von Delfinen und Walen an der Atlantikküste ein. Im Golf von Biskaya, der sich von Galicien bis zur Bretagne entlang der Nordküste Spaniens und der Westküste Frankreichs erstreckt, ist die Fischerei für bestimmte Bootstypen in den kommenden drei Jahren für jeweils einen Monat untersagt, wie Meeresstaatssekretär Hervé Berville am Donnerstag per Erlass festlegte. Betroffen sind etwa 600 französische Boote.

Der französische Staatsrat hatte der Regierung zuvor die zeitweilige Sperrung von Fanggebieten auferlegt. Die Tiere geraten oft als Beifang in Fischernetze und sterben dann, weil sie nicht mehr zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen können. Die Einschränkungen für die Fischerei greifen vom 22. Januar bis zum 20. Februar. Kombiniert werden sie mit der weiteren Erprobung technischer Maßnahmen zur Abschreckung der Tiere, etwa durch laute Geräusche. Die Einhaltung der Einschränkungen soll durch verstärkte Kontrollen sichergestellt werden, kündigte der Staatssekretär an.

Die EU-Kommission hatte auf Betreiben von Tierschützern bereits Druck auf Frankreich ausgeübt, die Delfine besser zu schützen. Ende vergangenen Jahres wurden dann 213 Fischkutter zur Nutzung experimenteller akustischer Geräte verpflichtet, die die Delfine auf Abstand halten sollen. Das Forschungsinstitut Pelagis registriert jährlich viele Hundert tote Delfine, die an der Küste angeschwemmt werden. (dpa)


Indisches Gericht ordnet Rückgabe indigener Kinder an Eltern an

Das Oberste Gericht im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh hat die dortige Regionalregierung aufgefordert, 16 angeblich zum Christentum konvertierte indigene Kinder wieder ihren Eltern zu übergeben. Die Schülerinnen und Schüler waren von den Behörden zwangsweise aus einem von einer multireligiösen Organisation geführten Wohnheim in staatliche Unterkünfte gebracht worden. Grund war, dass sie angeblich vom Hinduismus zum Christentum bekehrt worden seien. Ein Sprecher des „Adivasi Sahayada Samiti“ (Rat für die Hilfe indigener Menschen) bestätigte am Donnerstag dem asiatischen Nachrichtendienst Ucanews die Rückkehr der Schüler zu ihren Eltern.

14
Schüler wurden aus staatlichem Gewahrsam entlassen.

Die Kinderschutzbehörde des Bundesstaates hatte am 25. Juli in dem Wohnheim wegen des Vorwurfs der Konvertierung eine Razzia vornehmen lassen. Am nächsten Tag wurden 30 der 73 Schüler zwangsweise in staatliche Obhut genommen. Nach Beschwerden der Eltern wurden 14 Schüler wieder aus dem staatlichen Gewahrsam entlassen, aber 16 weitere festgehalten.

Christen in dem von der pro-hinduistischen „Indischen Volkspartei“ regierten Madhya Pradesh beklagen laut Ucanews seit langem, dass sie von radikalen Hindu-Gruppen ins Visier genommen würden. Von Kirchen geführte Schulen, Wohnheime und Waisenhäuser in den von indigenen Stämmen dominierten Gebieten seien immer wieder Ziel von Razzien, Anzeigen und Anklagen. Hinduistische Gruppen sähen in den christlichen Missionseinrichtungen und Wohltätigkeitsorganisationen eine Fassade, um Stammesangehörige und Angehörige niedriger Kasten für das Christentum zu gewinnen. (KNA)


Regenwald-Staaten in Afrika wollen Kooperation stärken

Die Abholzung im Regenwald soll eingedämmt werden.

© dpa/Jens Büttner

Die Staaten mit den größten Regenwald-Gebieten der Erde wollen beim Schutz dieser wertvollen Ökosysteme stärker kooperieren. Das haben Regierungsvertreter der Anrainerländer von Amazonas und Kongo sowie des Gebiets Mekong-Borneo-Südostasien am vergangenen Wochenende in Brazzaville vereinbart. An dem dreitägigen Drei-Becken-Gipfel hatten Vertreter von Brasilien, Indonesien, der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo teilgenommen. Auch die Vereinten Nationen, die Afrikanische Union, die Europäische Union und Nicht-Regierungs-Organisationen waren vertreten.

In der am vergangenen Samstag vereinbarten Abschlusserklärung bekräftigten die Teilnehmer ihre Absicht, die Abholzung der Regenwälder einzudämmen, die Artenvielfalt zu erhalten und den Klimawandel zu bekämpfen. Die drei Regionen enthalten demnach zwei Drittel der terrestrischen Artenvielfalt und stellen die Lebensgrundlage für mehr als eine Milliarde Menschen.

Die Umweltorganisation WWF begrüßte die Vereinbarung einer verstärkten Zusammenarbeit zwar, äußerte sich jedoch enttäuscht. Das Treffen habe nicht zu einer Allianz der drei Weltregionen geführt. Davon hatte sich die Organisation eine bessere Kooperation vor allem zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Regenwälder erhofft. Das Treffen war der zweite Drei-Becken-Gipfel. Die erste Zusammenkunft hatte 2011 ebenfalls in Brazzaville stattgefunden. (dpa)


Teure Voruntersuchungen für Homosexuelle Paare mit Kinderwunsch in Großbritannien abgeschafft

Gleichgeschlechtliche Paare mit Kinderwunsch werden in Großbritannien bald weniger diskriminiert. Die britische Regierung kündigte in der vergangenen Woche an, teure Voruntersuchungen bei künstlichen Befruchtungen abzuschaffen. Bislang mussten sich gleichgeschlechtliche Paare vor Beginn einer In-vitro-Behandlung (IVF) einem Screening auf Infektionskrankheiten wie Hepatitis B, Hepatitis C oder Röteln unterziehen – heterosexuelle Paare mussten solche Voruntersuchungen nicht durchlaufen.

Mit den Änderungen soll die umstrittene Screening-Regelung nun aus dem Gesetz verschwinden. Bei einer Debatte im Parlament sagte die britische Gesundheitsministerin, Maria Caulfield, Medienberichten zufolge, dass es bei der Abschaffung des Gesetzes darum gehe, den Zugang zu IVF zu verbessern: „Deshalb ändern wir das Gesetz so, dass es allen zugutekommt und so vielen Menschen wie möglich hilft, schwanger zu werden“.

Neben dem Wegfall teurer Voruntersuchungen ermöglicht die Änderung auch Paaren, die nichtübertragbar HIV-positiv sind, eine Fruchtbarkeitsbehandlung sowie die Spende von Samen oder Eizellen an Freunde oder Verwandte.

Das Vorhaben der konservativen britischen Regierung stößt bei Nichtregierungsorganisationen auf breiten Zuspruch. Man folge damit wissenschaftlichen Standards, lobte etwa der National Aids Trust. Catherine Hill, Leiterin der Abteilung für Politik und Öffentlichkeitsarbeit beim Fertility Network, begrüßte die Gesetzesänderung ebenfalls. Der Wegfall bis zu 1000 Pfund teurer Screening-Verfahren beende die „Diskriminierung von Frauen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften“. (mb)

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