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Ein russischer Soldat steht am 01.05.2022 auf dem Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja in einem Gebiet unter russischer Militärkontrolle im Südosten der Ukraine Wache.

© Uncredited/AP/dpa

Einsatz verbotener Waffen?: Russland greift die Ukraine angeblich vermehrt mit Chemie-Granaten an

Seit Beginn des Monats erhärtet sich der Verdacht, dass Putins Truppen die Ukraine mit verbotenen Kampfstoffen angreifen. Auch in der Schlacht um Bachmut gab es ähnliche Berichte.

Eine Quelle aus dem ukrainischen Militär behauptet, dass Russland vermehrt Granaten mit chemischen Kampfstoffen einsetze. Diese Angriffe passieren demnach in der Region Saporischschja im Osten der Ukraine, wie das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) am 11. März berichtete. Es könne sich um einen Verstoß gegen die Chemiewaffenkonvention handeln, der Russland 1997 beigetreten ist.

Zwischen dem 4. und 10. März haben die russischen Streitkräfte angeblich mindestens 60 Granaten gegen ukrainische Stellungen in Richtung der Stadt Tawrijsk eingesetzt, die eine chemische Substanz enthielten. Dieser Stoff erschwere das Atmen und verursache tränende Augen.

Der Sprecher der lokalen ukrainischen Truppen in Tawrijsk vermutet, dass es sich bei dem unbekannten Kampfstoff um Chlorpikrin handeln könnte, oder um eine ähnliche Substanz. Chlorpikrin gehört zu den Lungenkampfstoffen und kam erstmals im Ersten Weltkrieg zur Anwendung.

Offiziell nachgewiesen ist ein russischer Einsatz chemischer Kampfstoffe in der Ukraine bisher nicht. Schon zuvor gab es aber ähnliche Berichte. 2023 etwa beschuldigte ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums die russische Seite, in der Nähe der Stadt Bachmut mit Chemiewaffen angegriffen zu haben.

Zuletzt erhob die Ukraine im Februar 2024 entsprechende Vorwürfe gegen Russland. Es war die Rede von mehr als 200 Angriffen mit giftigen Chemikalien alleine im Januar, was einem starken Anstieg gleichkäme. Russland stritt den Einsatz von Chemiewaffen ab.

Der unabhängige Nachweis eines chemischen Angriffs ist möglich, gilt jedoch als schwierig. (mit Reuters)

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