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Soldaten der Bundeswehr verlassen einen Platz im Camp Castor in Gao (Archivfoto). Die UN-Mission zur Stabilisierung Malis (Minusma) zieht sich «aufgrund der sich verschlechternden Sicherheitslage» zurück.

© dpa/Kay Nietfeld

Deutsches Minusma-Kontingent nicht betroffen: Malische Armee meldet Selbstmordanschlag auf Militärlager in Gao

Die Sicherheitslage in Mali ist schon lange unsicher. Immer wieder verüben Dschihadistenmilizen Anschläge. Ein Selbstmordattentat auf ein Militärlager in Gao erschüttert nun erneut das Land.

In Mali ist nach Armeeangaben ein Selbstmordattentat auf ein Militärlager in Gao im Norden des Landes verübt worden. Wie die malische Armee am Freitag in Online-Diensten mitteilte, wurde das Flughafengebiet von einem „komplexen“ Angriff getroffen. Über mögliche Opferzahlen gab es zunächst keine Angaben.

Das in Gao stationierte deutsche Einsatzkontingent der UN-Mission Minusma war nach Bundeswehrangaben von dem Vorfall nicht betroffen. Das Kontingent im Camp Castor hätten gegen 7.00 Uhr Ortszeit (9.00 Uhr MESZ) drei Explosionen im nahe gelegenen Feldlager der malischen Armee wahrgenommen, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Nachrichtenagentur AFP.

Die Soldatinnen und Soldaten hätten sich daraufhin in die für solche Fälle vorgesehenen Sicherheitseinrichtungen begeben, hieß es weiter. Die Bundeswehr habe der malischen Armee Unterstützung bei der Versorgung möglicher Verletzter und der Kampfmittelräumung angeboten, sagte der Sprecher.

Von malischer Seite gab es zunächst wenig Informationen zu dem Selbstmordangriff. Ein Flughafenangestellter sprach von zwei Autobomben und von Schüssen. Der Flughafen wurde geschlossen.

Sicherheitslage vor Ort sehr unsicher

Erst am Donnerstag waren in Mali bei zwei Angriffen auf einen Armeestützpunkt und ein Passagierschiff auf dem Niger mindestens 64 Menschen getötet worden, 49 Zivilisten und 15 Soldaten. Zu den Angriffen bekannte sich laut der Regierung eine Dschihadistenmiliz, die mit Al-Kaida in Verbindung steht.

Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Seit 2013 sollte die Minusma helfen, das Land zu befrieden und die Zivilbevölkerung zu schützen. Die Bundesregierung hatte vergangenes Jahr den Abzug der Bundeswehr aus Mali beschlossen. Derzeit befinden sich rund 900 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in Mali. (pbl/AFP)

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