zum Hauptinhalt
Französische Soldaten der Operation Barkhane bewachen im Rahmen einer Verkehrskontrolle die Trans-Sahara.

© imago images/Hans Lucas

Nach Militärputsch: Frankreich berät über Abzug von 1500 Soldaten aus dem Niger

Paris stellte klar, dass seine Truppen „auf Ersuchen der nigrischen Behörden“ dort stationiert seien. De facto werde der gemeinsame Anti-Terror-Kampf im Niger nun nicht mehr fortgeführt.

Frankreich hat im Niger über seine nach dem Militärputsch und der aufgekündigten Kooperation blockierten Truppen beraten.

Es gebe einen Austausch zwischen Militärs, um die Bewegung französischer Soldaten und ihres Materials zu erleichtern, die seit der Aussetzung der Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung dort feststeckten, hieß es am Dienstag aus dem Verteidigungsministerium in Paris zu den Beratungen am Vortag.

Der nigrische Premierminister, Lamine Zeine, sagte auf einem Pressebriefing am Montag, dass Verhandlungen im Gange seien, um die französischen Soldaten im Niger so schnell wie möglich abziehen zu lassen.

Französische Soldaten fliegen an Bord eines Frachtflugzeugs zum Luftwaffenstützpunkt Niamey im Niger.

© Le Pictorium/Imago

„Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass diese Truppen auf Ersuchen der nigrischen Behörden dort sind, um sie im Kampf gegen die bewaffneten terroristischen Gruppen zu unterstützen und um Ausbildungsmaßnahmen durchzuführen“, hatte Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna am Montag der Zeitung „Le Monde“ gesagt.

„Heute kann diese Aufgabe nicht mehr wahrgenommen werden, da wir de facto keine gemeinsamen Operationen mit den nigrischen Streitkräften mehr durchführen.“ Wie die Zeitung am Dienstag berichtete, berate Frankreich inzwischen über den Abzug seiner 1500 Soldaten aus dem Niger.

Junta kündigte militärische Zusammenarbeit mit Frankreich auf

Vor rund einem Monat hatte die Präsidentengarde im Niger Präsident Mohamed Bazoum mit einem Militärputsch abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich im Anschluss zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft.

Die Junta löste zudem die Militärzusammenarbeit mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich auf. Für Frankreich war der Niger zuletzt ein wichtiger Partner in seinem Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone, nachdem die Militärmachthaber in Mali und Burkina Faso den Abzug französischer Truppen gefordert hatten.

Paris hat im Niger und im benachbarten Tschad etwa 2500 Soldaten stationiert. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false