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Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps.

© REUTERS/Leon Neal

Update

Bundesregierung verurteilt Angriffe im Roten Meer: Britischer Verteidigungsminister droht Huthis

Die jemenitische Miliz attackierte internationale Schifffahrtswege – mit mehreren Drohnen und Raketen. Briten-Verteidigungsminister Shapps richtet deutliche Worte an die Angreifer.

| Update:

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben nach US-Angaben erneut Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen. Das zuständige US-Regionalkommando teilte am Dienstagabend (Ortszeit) mit, 18 Drohnen und drei Raketen seien von Einheiten der USA und Großbritanniens abgefangen worden.

Die Bundesregierung hat den Großangriff derweil scharf verurteilt. „Dieser Angriff und die anderen Angriffe, die anhaltenden Angriffe, zeigen, dass die Huthis klar auf Eskalation gegenüber der internationalen Handelsschifffahrt sowie gegenüber den Schiffen unserer Partner und Verbündeten in der Region setzen“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin.

Die Huthis reklamierten den Großangriff am Mittwoch für sich. In einer Mitteilung der militanten Gruppe hieß es, die Attacke sei eine Vergeltungsaktion für die Tötung mehrerer Kämpfer durch das US-Militär Ende Dezember.

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Die Bundesregierung habe mit anderen Staaten am 3. Januar eine Erklärung abgegeben, in der die Angriffe der Huthis als illegal, inakzeptabel und zutiefst destabilisierend bezeichnet worden seien, sagte der Sprecher weiter.

Er bekräftigte: „Die Angriffe müssen sofort aufhören.“ Die Regierung sei zu einer Beteiligung an einer europäischen Marinemission im Roten Meer bereit. Geplant sei in der kommenden Woche eine „eine erste Befassung der Mitgliedstaaten für einen solchen neuen europäischen Einsatz“.

Größter Angriff der Huthi-Rebellen

Großbritanniens Verteidigungsminister Grant Shapps schrieb am Mittwoch auf X vom „bisher größten Angriff“ der Huthi-Rebellen auf den Schiffsverkehr im Roten Meer. Demnach war neben US-Kriegsschiffen das britische Marineschiff „HMS Diamond“ involviert.

Die Geschosse seien aus den von den Huthis kontrollierten jemenitischen Gebieten in das südliche Rote Meer in Richtung internationaler Schifffahrtswege mit Dutzenden Handelsschiffen abgefeuert worden, hieß es vom US-Militär.

Unterdessen drohte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps den Huthi-Rebellen mit Konsequenzen. „Großbritannien hat gemeinsam mit seinen Verbündeten bereits klar gemacht, dass diese illegalen Angriffe absolut inakzeptabel sind“, schrieb Shapps.

Demnach werden „die Huthis die Konsequenzen tragen“, wenn sie die Angriffe fortführten. „Wir werden die nötigen Maßnahmen ergreifen, um unschuldige Leben und die weltweite Wirtschaft zu schützen.“

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Verletzte oder Schäden seien nicht gemeldet worden. Es sei der 26. Angriff der Huthis auf Handelsschifffahrtswege im Roten Meer seit dem 19. November gewesen.

Zahlreiche Huthi-Angriffe seit Ausbruch des Gaza-Krieges

Angesichts einer zunehmenden Zahl von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die Huthi-Rebellen hatte das US-Militär in der Region seine Zusammenarbeit mit den Streitkräften anderer Länder Mitte Dezember verstärkt.

An der neuen Sicherheitsinitiative mit dem Namen „Operation Prosperity Guardian“ beteiligen sich nach Angaben aus dem US-Verteidigungsministerium in Washington mehrere Länder, darunter das Vereinigte Königreich, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien. Durch die stärkere Kooperation zwischen den Seestreitkräften soll der Schutz von Handelsschiffen verbessert werden.

Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthis immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an.

Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt. Mehrere Schiffe wurden seitdem angegriffen, unter anderem auch ein Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd.

Große Reedereien meiden zunehmend die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal. Die Huthi-Rebellen greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.

Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transporte um einige Tage. (dpa)

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