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Tierpfleger in der Shenshuping-Aufzuchtstation in der südwestchineischen Provinz Sichuan.

© AFP/STR

Bären sollen nach Kalifornien umziehen: China und USA beleben Panda-Diplomatie neu

Um die diplomatischen Beziehungen zu verbessern, reaktiviert Peking eine altbekannte tierische Strategie. Zugleich spricht eine US-Delegation bei einem Taiwanbesuch eine Warnung an China aus.

Im angespannten Verhältnis zwischen China und den USA will Peking seine Panda-Diplomatie mit Washington wieder aufleben lassen.

Mit dem Zoo in San Diego sei ein Kooperationsvertrag unterzeichnet worden, bestätigte die Sprecherin des chinesischen Außenamtes, Mao Ning, am Donnerstag in Peking. Laut US-Medienberichten könnten in der Stadt in Kalifornien im Sommer zwei Pandas aus China eine neue Heimat bekommen.

Peking verhandle derzeit mit dem Hauptstadt-Zoo wieder über eine Panda-Kooperation, sagte Mao. Die Zusammenarbeit trage zum Schutz der gefährdeten Tiere bei und fördere die Freundschaft zwischen den Menschen, sagte sie.

Erst im Herbst vergangenen Jahres mussten mehrere Pandas den Zoo in der US-Hauptstadt Washington, der über Jahrzehnte Große Pandas beherbergte, verlassen, weil der Leihvertrag ausgelaufen war.

Die Rückkehr nach China, zunächst ohne Aussicht auf ein neues Bärenpaar, kam zu einer Zeit, in der das Verhältnis der beiden Staaten auf einem Tiefpunkt war.

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Die USA hatten erstmals 1972 nach dem historischen Besuch des damaligen US-Präsidenten Richard Nixon in Peking zwei Bären geschenkt bekommen.

China empört über Besuch von US-Abgeordneten in Taiwan

Zugleich verurteilte die chinesische Außenamtssprecherin Mao den Besuch einer US-Delegation in Taiwan. Peking lehne „die Einmischung der Vereinigten Staaten in die Angelegenheiten Taiwans in jeglicher Form entschieden ab“, erklärte sie.

Die USA sollten aufhören, „falsche Signale an die Unabhängigkeitskräfte Taiwans zu senden“, so Ning. Demnach müssten die USA die „außerordentliche Komplexität und Brisanz“ der Taiwan-Frage anerkennen.

Zuvor hatte der Vorsitzende des China-Ausschusses im US-Repräsentantenhaus die Unterstützung Washingtons für Taiwan bekräftigt.

Man wolle die Botschaft senden, dass, „wenn Xi Jinping und die Kommunistische Partei Chinas jemals die unglaublich dumme Entscheidung treffen sollten, eine Invasion Taiwans zu wagen, diese Bemühungen scheitern würden“, sagte Delegationsleiter Mike Gallagher bei einem Treffen mit dem designierten taiwanischen Präsidenten Lai Ching-te und der designierten Vizepräsidentin Hsiao Bi-khim.

US-Delegation trifft hochrangige taiwanesische Amtsträger

Die US-Delegation traf sich sowohl mit Taiwans derzeitiger Präsidentin Tsai Ing-wen als auch mit ihrem Stellvertreter Lai Ching-te, der nach seinem Sieg bei der taiwanischen Präsidentschaftswahl im Januar ab Mai das Amt übernimmt. Präsidentin Tsai kündigte nach dem Treffen an, die internationalen Partnerschaften Taiwans „weiter auszubauen“. 

Nach Angaben des Amerikanischen Instituts in Taiwan (AIT), der faktischen US-Botschaft in Taipeh, wird die Delegation binnen drei Tagen auch andere hochrangige Beamte sowie Mitglieder der Zivilgesellschaft treffen.

Dabei sollen die Beziehungen zwischen den USA und Taiwan und andere Themen von gemeinsamem Interesse wie regionale Sicherheit, Handel und Investitionen erörtert werden.

USA beliefern Taiwan mit Waffen

Nach der chinesischen Ein-China-Doktrin dürfen Staaten, die diplomatische Beziehungen zu Peking unterhalten, eigentlich keine offiziellen Kontakte zu Taiwan pflegen. Besuche ausländischer Politiker in Taiwan lehnt Peking seit Jahrzehnten ab.

Allerdings haben sich die USA nach dem Taiwan Relations Act von 1979 verpflichtet, die Verteidigungsfähigkeit Taiwans zu unterstützen. Washington beliefert Taiwan seit langem mit Waffen.

Die taiwanische Regierung bedankte sich am Donnerstag beim Pentagon für die jüngste Genehmigung einer Lieferung im Wert von 75 Millionen US-Dollar. (dpa, AFP)

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