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Die Aids-Hilfe Sachsen-Anhalt, demonstriert im Labor die Blutentnahme für einen HIV-Test.

© dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Trotz großer medizinischer Fortschritte: Vereinte Nationen zählen Hunderttausende Aids-Tote

Im Jahr 2022 sind laut den UN 630.000 Menschen im Zusammenhang mit der Immunkrankheit gestorben. Bis 2030 könnte das HI-Virus besiegt werden, sagen Experten.

Trotz großer Fortschritte bei der Therapie von Aids sind laut den UN im vergangenen Jahr 630.000 Menschen im Zusammenhang mit der Immunschwäche gestorben. Rund 1,3 Millionen Menschen hätten sich 2022 neu mit dem HI-Virus infiziert, teilte das Hilfsprogramm Unaids am Donnerstag in Genf mit. Rund 39 Millionen Menschen hätten 2022 mit dem Virus gelebt.

Die Welt könne das Virus bis 2030 besiegen, betonte Unaids-Exekutivdirektorin Winnie Byanyima und verwies auf den starken Anstieg der Behandlungen. Knapp 30 Millionen Menschen hätten 2022 eine lebensverlängernde Therapie erhalten.

Im Jahr 2010 seien nur 7,7 Millionen Menschen mit sogenannten antiretroviralen Medikamenten behandelt worden. Das Sinken der Preise für die Medikamente ist ein Grund für die Ausweitung der Therapien.

Mehr Geld für Prävention, Diagnose und Behandlung

Um HIV und Aids zu besiegen, müssten Regierungen und andere Geber jedoch mehr Geld in Prävention, Diagnose und Behandlung investieren. Die Finanzierung des Kampfes gegen Aids aus internationalen und inländischen Quellen sei 2022 auf das Niveau von 2013 gefallen.

Die Mittel hätten sich im vergangenen Jahr auf 20,8 Milliarden US-Dollar belaufen. Bis 2025 müsse das Finanzvolumen auf 29,3 Milliarden US-Dollar erhöht werden.

Fast ein Viertel der HIV-Neuinfektionen sei 2022 auf Asien und den Pazifikraum entfallen. In Osteuropa und Zentralasien sowie im Nahen Osten und Nordafrika seien starke Anstiege der Neuinfektionen zu verzeichnen. Die Länder Afrikas südlich der Sahara bleiben den Angaben nach Brennpunkt der Aids-Epidemie.

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung nannte die Epidemie in Subsahara-Afrika „weiblich“. Jede Woche infizierten sich 4.000 junge Frauen und Mädchen weltweit mit HIV, 3.200 davon in afrikanischen Ländern südlich der Sahara.

15- bis 24-jährige Frauen seien in vielen Teilen der Region einem bis zu dreimal höheren Infektionsrisiko ausgesetzt als gleichaltrige Männer. Geschlechtsungleichheiten, Gewalt, Stigmatisierung, Diskriminierung sowie ultrakonservative Gesetze beeinträchtigten ihre Möglichkeiten, sich umfassend vor HIV zu schützen. (epd)

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