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Injektionen sind in Deutschland für den assistierten Suizid nicht zugelassen. Um die tödliche Dosis an Tabletten zu schlucken, ist manchmal ein Antibrechmittel notwendig.

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Tagesspiegel Plus

Medikamente für den assistierten Suizid : Die tödliche Wirkung der Barbiturate

Welche Substanzen sind in Deutschland für den assistierten Freitod zugelassen? Wie wirken sie? Und kann es sein, dass sie im letzten Moment versagen?

Jeder Mensch hat das Recht, freiwillig aus dem Leben zu gehen. Das hat das Bundesverfassungsgericht festgehalten. Und ein Sterbewilliger darf dafür auch um medizinischen Beistand bitten. Immer wieder gab es seitdem Versuche, dieses Recht gesetzlich zu regeln – zuletzt gescheitert am 6. Juli. Und diese Nichtregelung hat sehr konkrete Auswirkungen – zum Beispiel auf die Medikamente, die dafür eingesetzt werden können.

Nun hat das Bundesgesundheitsministerium angekündigt, zu prüfen, ob das Betäubungsmittelgesetz geändert werden kann. Dann könnten nach ärztlicher Beratung und Verschreibung Medikamente für eine Sterbebegleitung vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) abgegeben werden.

Es ist doch schräg, dass wir einen assistierten Suizid in Deutschland durchführen dürfen, aber das dafür geeignete Medikament, Pentobarbital-Natrium, rechtlich nicht zur Verfügung steht.

Thomas Wieland, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie

Welche Substanzen das sind, wie sie wirken, ob sie auch versagen können und ob Nahtoderfahrungen möglich sind, darüber haben wir mit zwei Experten gesprochen: mit dem Neurologen Jens Dreier von der Charité und mit dem Pharmakologen Thomas Wieland, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie.

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