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Thema

Steuerhinterziehung

Lieber schweigen? Karlheinz Schreiber

Der Richter zeichnet kein mitfühlendes Bild des einstigen Lobbyisten und Parteispenders Schreiber: gierig, skrupellos und nur auf seinen Vorteil bedacht. Mit dem Urteil gegen den Rüstungslobbyisten endet auch eine der größten Affären des Landes.

Von Lars von Törne

Für acht Jahre muss der ehemalige Waffenlobbyist Schreiber wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter. Das Urteil sollte ein Startsignal für mehr Transparenz und Aufklärung sein. Doch danach sieht es nicht aus.

Von Lars von Törne

Am Mittwochmorgen kamen die Fahnder: Rund 230 Objekte hat die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt bundesweit durchsuchen lassen - darunter auch Büros in der Zentrale der Deutschen Bank. Einzelne Mitarbeiter sollen den Fiskus mit einem Karussell-Trick um hunderte Millionen Euro geprellt haben.

Für die illegale Bank-CD in NRW hat der Staat mehr gezahlt als die ursprünglich veranschlagten 2,5 Millionen: Die Behörden gaben sich dem Verkäufer gegenüber spendabel - und übernahmen die fällige Steuer für das Geschäft.

Von Jost Müller-Neuhof
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Das Nein der baden-württembergischen Landesregierung, die Steuersünder-CD zu kaufen, bringt Unsicherheit in die Verfolgung von Steuerhinterziehern in Steueroasen. Der angebliche Kompromiss führt jedenfalls nicht weiter.

Die meisten Steuerhinterzieher, die ihr Geld vor dem deutschen Fiskus bei Schweizer oder Luxemburger Banken versteckt haben, sind nach wie vor unentdeckt. Doch die Gefahr, erkannt zu werden, steigt.

Von Heike Jahberg

Der Staat wird wieder geklaute Daten erwerben. Zu verlockend ist die Aussicht darauf, Steuerflüchtlinge pflücken zu können. Dass dabei andere Prinzipien verkauft werden, nimmt die Regierung als Kollateralschaden hin. Sie kann auch nicht mehr anders.

Von Lorenz Maroldt

Nach der Liechtenstein-Affäre ist der Fiskus nun Steuersündern in der Schweiz auf der Spur. Ein Informant hat der deutschen Finanzverwaltung Daten von 1500 Kapitalanlegern angeboten und verlangt dafür 2,5 Millionen Euro. Finanzminister Schäuble überlegt, ob er sich auf den Handel einlassen soll.

Weil sie von Juni bis Dezember 2008 einen schwunghaften Handel mit geschmuggelten Zigaretten betrieben haben, wurden am Mittwoch zwei Männer zu je drei Jahren Haft verurteilt. Dem Fiskus entgingen durch den Schmuggel rund zwei Millionen Euro.

Zumwinkel

Kommende Woche beginnt die Hauptverhandlung gegen den ehemaligen Post-Chef Klaus Zumwinkel. Zwei Termine sind angesetzt.

Von Corinna Visser

Der ehemalige Geschäftsführer der Immobilientochter IBG der früheren Bankgesellschaft Berlin, Manfred Schoeps, muss sich erneut vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im Zusammenhang mit dem Kauf von Plattenbauten Steuern hinterzogen zu haben.

9,6 Millionen Euro hinterzog er während seiner Tätigkeit als Zollsachbearbeiter in einer Firma. Die Idee habe der 32-Jährige aber von einem bereits verstorbenen Kollegen gehabt, gab er vor Gericht an.