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An einem Whiteboard steht das Wort Lehrer in verschiedenen Gender-Schreibweisen.

© dpa/Bernd Weißbrod

Vater scheitert mit Eilantrag: Lehrerverband lehnt Gendern an Schulen ab

Da ihn das Gendern durch Lehrkräfte störte, zog ein Berliner Vater vor Gericht – und scheiterte. Während sich der Lehrerverband hinter den Kläger stellt, unterstützt die GEW den Beschluss.

Der Deutsche Lehrerverband hat sich gegen das sogenannte Gendern durch Lehrerinnen und Lehrer ausgesprochen. Lehrkräfte sollten sich im Unterricht „an das amtliche Regelwerk halten und nicht vorgesehene Schreibungen unterlassen“, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, der Deutschen Presse-Agentur.

Bei Schülern sollten sie allerdings „tolerant und zurückhaltend“ sein, wenn diese in Aufsätzen und Klausuren „nichtamtliche Genderschreibweisen“ verwendeten, fügte er hinzu.

Vater will vor nächste Instanz ziehen

In Berlin war ein Vater mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht gescheitert. Er hatte sich dagegen gewandt, dass Lehrkräfte an den Gymnasien seiner Töchter teils beim Sprechen Pausen lassen – etwa bei dem Wort „Lehrer-innen“. Teils würden auch Sternchen oder ein sogenanntes Binnen-I in Mails an Eltern oder in der schulischen Aufgabenstellung verwendet.

Der Mann will nun nach Angaben des Vereins Deutsche Sprache, der ihn unterstützt, eine Instanz höher vor das Oberverwaltungsgericht ziehen. Dem Gericht lag der Fall am Donnerstag allerdings noch nicht vor, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilte.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßte die Berliner Gerichtsentscheidung. Das Verwaltungsgericht habe „klargemacht, dass bei einer Verwendung gendersensibler Sprache von Lehrkräften nicht zu erkennen sei, dass hierdurch das elterliche Erziehungsrecht verletzt werde. Dieser Begründung schließen wir uns an“, sagte die Vorsitzende Maike Finnern.

Die GEW steht dem Gendern auch durch Lehrkräfte offen gegenüber: „Sprache befindet sich in einem ständigen Wandel. Das muss sich auch im schulischen Unterricht abbilden können“, sagte Finnern. (dpa)

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