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Die Schwedenfähre „Huckleberry Finn“ kehrte nach Travemünde zurück.

© dpa/TNN/Volker Gerstmann

Feuer im Maschinenraum: Autofähre muss Fahrt über die Ostsee abbrechen

Seenotretter hatten bereits eine Evakuierung eingeleitet, doch dann wurde das Feuer gelöscht. Das Schiff war auf dem Weg von Travemünde ins schwedische Trelleborg. Nun gilt vorerst ein Auslaufverbot.

Auf einer Ostseefähre von Travemünde nach Schweden mit 131 Menschen an Bord hat es am frühen Mittwochmorgen im Maschinenraum gebrannt. Die Besatzung habe das Feuer mit den bordeigenen Brandbekämpfungssystemen löschen können, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit. 

Der Polizei zufolge wurde der Brand auf der „Huckleberry Finn“ durch das bordeigene Feuerlöschsystem erstickt, Menschen kamen nicht zu Schaden. Das Schiff musste seine Fahrt allerdings abbrechen.

Den Angaben nach wurde die „Huckleberry Finn“ in Begleitung von zwei Seenotrettungskreuzern und eines Schleppers nach Travemünde zurückgebracht. Nach ersten Erkenntnissen der Wasserschutzpolizei brannte eine Kupplung an einer der vier Hauptmaschinen des Schiffs, Hinweise auf Fremdverschulden gab es nicht.

Die für Seenotfälle zuständige DGzRS-Einsatzleitzentrale in Bremen wurde demnach gegen 04.30 Uhr am Mittwochmorgen vom Kapitän der 177 Meter langen Fähre der Reederei TT alarmiert.

Diese befand sich zu diesem Zeitpunkt rund 19 Seemeilen (etwa 35 Kilometer) von Travemünde entfernt auf dem Weg ins schwedische Trelleborg.

Mit Auslaufverbot belegt

Nach Angaben der Seenotretter leiteten sie umgehend einen Großeinsatz ein und setzten mehrere Schiffe in Bewegung. Auch die in der Nähe befindliche Fregatte „Rheinland-Pfalz“ der Marine bereitete sich demnach auf eine Evakuierung der Fähre vor. Diese war aufgrund der erfolgreichen Brandbekämpfung aber nicht nötig.

Der Polizei zufolge verhinderten der Einsatz des bordeigenen Löschsystems und „das Einhalten aller Informationsketten“ eine Ausbreitung der Flammen. Auch habe „zu keinem Zeitpunkt“ die Gefahr einer Umweltverschmutzung bestanden, hieß es.

Die Ostseefähre wurde demnach bis zum Abschluss weiterer technischer Untersuchungen mit einem Auslaufverbot belegt und musste zunächst im Hafen von Travemünde bleiben.

Feuer auf Fähren und anderen Schiffen gelten als besonders gefährlich. 2010 ging auf der Ostsee bei Fehmarn die Autofähre „Losco Gloria“ mit mehr als 200 Menschen während der Fahrt von Kiel ins litauische Klaipeda in Flammen auf und musste in einer dramatischen Aktion evakuiert werden. Das Schiff brannte vollständig aus.

Vor gut einem Jahr kam es auf der Autofähre „Stena Scandica“ vor der schwedischen Ostseeinsel Gotland nach dem Brand eines Lastwagens zu einem Stromausfall, der das Schiff bei starkem Wind zeitweise manövrierunfähig machte. Wegen der Gefahr einer Strandung wurde mit der Evakuierung begonnen, bevor die Systeme wieder ansprangen. (AFP, dpa)

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