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Gründerin Hester Le Riche spielt mit einer Seniorin ein interaktives Tovertafe-Spiel.

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Zaubertafeln in Berliner Pflegeheimen: Interaktive Spiele für kognitiv beeinträchtigte Menschen

„Tovertafel“ will Technologie mit Gemeinschaftserlebnis vereinen. Das hilft Menschen mit Demenz und Lernschwäche. Auch bei den Special Olympics ist das Unternehmen vertreten.

Vereinsamte Senioren, die im Heim die Zeit absitzen und die Wand anstarren – dieses Bild sollte eigentlich nicht mehr der Realität entsprechen heutzutage. Doch die Wirklichkeit sieht manchmal anders aus. Die in Berlin geborene Niederländerin Hester Le Riche hat deshalb mit ihrem Unternehmen die Tovertafel, zu Deutsch: Zaubertafel, entwickelt.

Mit dieser Technologie werden von Künstlicher Intelligenz Gesten gesteuerte Licht-Projektionen auf einen Tisch oder einen Fußboden geworfen. Diese „bewegten Welten“, wie Hester le Riche sie nennt, sollen beispielsweise Demenzkranke zum gemeinsamen Spielen anregen.

Tover-Gründerin Hester Le Riche gründete das Unternehmen 2015, nachdem sie eine Doktorarbeit über Menschen mit Demenz geschrieben hatte.

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Die Spielenden können beispielsweise Laub-Blätter, die von einem Baum fallen, wegwischen. Oder einer Figur die Zähne putzen, und dabei die Zahnbürste führen. Zudem ist es möglich eigene Fotos, etwa alte Hochzeitsbilder der Menschen, zu integrieren in die Spiele, der Wiedererkennungswert ist hier gerade für Demente hilfreich.

„Die Tovertafel ist nicht nur für Demenzkranke, sondern für alle Menschen, die unter kognitiven Beeinträchtigungen leiden“, sagt eine Sprecherin des Unternehmens mit Sitz in Utrecht. Weltweit seien bereits 6000 Tovertafeln im Einsatz, 41 davon in Heimen und Einrichtungen in Berlin.

Tover präsentiert sich auch bei den Special Olympics, die am 17. Juni in Berlin starten. Innerhalb des Gesundheitsprogramms „Healthy Athletes“ wird das Unternehmen im City Cube der Messe Berlin sein eigens für die Weltspiele entwickeltes Spiel vorstellen.

Es umfasst die Sportarten Tischtennis, Basketball und Fußball. Auch hier können die Menschen per KI-gestützter Gestensteuerung mit diesen Bildern interagieren. Die Projektionen reagieren bereits auf kleinste Hand-, Fuß- oder Armbewegungen. „Das schafft Selbstbewusstsein und motiviert, weiterzuspielen“, teilt Tover mit. 

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