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Wirtschaftsminister von Bayern, Hubert Aiwanger, Freie Waehler, Landwirtschaftsministerin von Bayern, Michaela Kaniber, Ministerpraesident Bayern, Markus Soeder Bundeslandwirtschaftsminister Cem Oezdemir bei der Hauptalmbegehung im Rahmen der Sommertour 2023 in Flintsbach.

© imago/photothek/IMAGO/Leon Kuegeler/photothek.de/BMEL

Was der modebewusste Mann trägt: Markus Söder und Cem Özdemir zeigen, wie’s geht

Der Trend geht zum Outdoor-Look, das wissen Fashion Victims schon lange. Ob Mann sich dabei an den prolligen Nullerjahren oder am authentischen Dad-Style orientiert, spielt keine Rolle.

Eine Kolumne von Tobias Langley-Hunt

Der Markus ist ein eitler Mann, das wissen seine Freunde. Ständig muss er sich fotografieren lassen und gibt so lange keine Ruhe, bis die Pose auch wirklich sitzt. Aber wer schön sein will, muss leiden – und wenn es die anderen sind. Das hat schon Karl Lagerfeld gewusst, oder war es Nietzsche? Letzterer jedenfalls hat mal gesagt: „Wie arm wäre der menschliche Geist ohne die Eitelkeit!“ Außerdem agiert der moderne Mensch ja auch im Sinne der Gleichberechtigung, wo kämen wir denn da hin, wenn im 21. Jahrhundert nicht jeder mit Sternchen ein Recht auf Schönheit hat?

Ist ja auch egal und vielfach diskutiert, weshalb Markus sich lieber auf das Wesentlich konzentriert: nämlich das, was in Szene gesetzt wird. Lange war er sich nicht so ganz sicher, was er vom Y2K-Revival halten soll. Die Nullerjahre beziehen sich ja doch nur auf die 80er. Das aus Bayern? Schon ein bisschen Mainstream. Mangels trendiger Alternativen entschied er dann aber doch, da mitzugehen und griff diese Woche zu einem Ensemble aus ultramarin-blauer Trainingsjacke, Bluejeans und zu beidem passender Cap.

Der It-Boy trägt seine Kluft ironisch

Weil Markus aber weiß, dass ein Look kein Look ist, wenn der (Mode) historische Twist nicht passt, setzte er natürlich noch einen drauf: Was ist schon die Medusa von Versace, oder der glitzernde Totenkopf von Philipp Plein, wenn man auch mit goldenem Doppellöwen flexen kann? Und natürlich trägt ein It-Boy diese Kluft ironisch: Seit der Luxusmodemarkt von Fälschungen überschwemmt wurde, die man insbesondere daran erkennt, dass das Logo besonders groß ist und besonders stark glänzt, trägt der findige Fashionista mit fundiertem Intellekt den Aufnäher mit Stolz. Mode ist nämlich immer auch Message und dieser Tage heißt diese: Konsumkritik. Also nur, wenn jemand fragt. Dann ist alles fake – versteht sich.

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Ganz besonders deutlich wird Markus’ doppelbödiges Trendbewusstsein übrigens, weil er seit neuestem wieder mit seinem alten Buddy Cem rumhängt. Und dem ist Mode ja sowas von egal. Cem und er hatten sich irgendwann mal bei der Aftershow-Party einer Finissage kennengelernt und dann die ganze Nacht diskutiert. Dummerweise hatte Cem damals kein Insta und man verlor sich aus den Augen.

Umso schöner das Wiedertreffen auf der bayerischen Alm und die Feststellung, dass man sich eigentlich immer noch ganz gut versteht.

Obwohl: Insgeheim ist Cem ein bisschen enttäuscht, dass Markus so unauthentisch Trends nach jagt. Das wird er bei Gelegenheit mal ansprechen, das hat er sich fest vorgenommen. Auch, weil Markus manchmal echtes Leder trägt. Das sieht dann zwar meistens Vintage aus, aber irgendwie ist das trotzdem auch Werbung. Außerdem gibt es immer jemanden, der alles falsch versteht und dann noch auf die Idee kommen könnte, Wölfe abzuknallen. Oder so.

Vielleicht eignet sich ja die nächste gemeinsame Wanderung für eine Intervention. Mal sehen.

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