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Julia Wulf ist ehemalige GNTM-Kandidatin und jetzt TikTok-Raverin, sie kann aber auch ganz klassisch „influencen“, hier etwa beim Grand Opening von Shan Rahimkhan im KaDeWe.

© IMAGO/Eventpress/IMAGO/Eventpress Golejewski

Tanzverbot für TikTok-Raver?: „Steckbriefe an alle Türsteher in Berlin verteilt“

Eine sogenannte TikTok-Raverin behauptet, ihr und ihrer Gilde würde in Zukunft der Zutritt in Berliner Clubs verwehrt. Was ein TikTok-Raver ist? Wir klären auf.

Eine Kolumne von Tobias Langley-Hunt

Auch eine Woche nach dem Karfreitag gilt das Tanzverbot, zumindest wenn man TikTok-Raver ist. Die sollen jetzt nämlich ganzjährig von Berliner Clubtüren verwiesen werden. Was ein TikTok-Raver ist, fragen Sie sich? Wir uns auch. Und da wir, die Gossip-Redaktion, nie raven, sondern nur tratschend am Tanzflächenrand stehen, mussten wir uns das Phänomen jetzt mal genauer ansehen.

Die aufwändige Recherche führte zu folgendem Ergebnis: Bei TikTok-Ravern handelt es sich meist um sehr schlanke, sehr muskulöse, sehr blonde und sehr, sehr junge Leute, die auf ihre blendend schöne Weise nicht langweiliger daherkommen könnten. Aus Frust über ihre Langweiligkeit musste irgendwann in der postpubertären Trotzphase, also vor einigen Monaten, eine Entscheidung her, wie mehr Ecken und Kanten in die Identität verbaut werden könnten. Es ist ja auch gemein heutzutage, wenn alle über Diversität reden, nur man selbst nicht. Nun, die Lösung ist so naheliegend wie einfach: Techno.

Das Erfolgskonzept der Andersartigkeit

Man muss weder ein begnadeter Tänzer sein, noch über großartigen Geschmack verfügen. Unten eine Jogginghose und obenrum irgendwas, das ganz entfernt an ein Stückchen Stoff erinnert: Fertig ist die Andersartigkeit. Obwohl, es fehlt noch eine Brille, entweder aus dem Baumarkt oder aus dem Sportgeschäft und Schuhe – Sie ahnen es – entweder aus dem Baumarkt oder aus dem Sportgeschäft.

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Jetzt kann es losgehen. Zu Techno tanzen, also raven, sich dabei filmen lassen und bei TikTok hochladen. Das Erfolgsrezept, „ein bisschen verrückt zu sein“, funktioniert und wird mit unzähligen Followern belohnt. Einige dieser Raver haben es damit sogar schon zu so etwas wie Prominenz gebracht. Stella Bossi zum Beispiel, mit über einer Million Followern darf sie auf Pferden in die Berliner Clubs einreiten und sich DJ nennen. Oder Julia Wulf, ehemals Kandidatin der Heidi-Klum-Modelsuchshow. Sie teilt regelmäßig mit ihren knapp 400.000 Abonnenten, wie sie sich eine gewisse Röte um die Nase herum schminkt oder sich die Augenbrauen sonstwohin gelt, bevor sie sonntags ins Berghain geht.

Damit könnte jetzt aber Schluss sein. Eine gewisse Lila Volken erzählt ihren Followern bei TikTok nämlich, dass sie etwas „richtig Krasses“ rausgefunden habe: „Und zwar wurden Steckbriefe an alle Türsteher in Berlin verteilt und kein TikTok-Raver kommt mehr in die Clubs.“ Eine Freundin von ihr sei bereits abgewiesen worden, weil sie über zehntausend Follower habe. „Es wird heftig in Berlin“.

Ob das stimmt oder nicht, können wir nicht wissen. Ist aber irgendwie auch egal. Wenigstens wissen wir jetzt, was ein „TikTok-Raver“ ist.

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