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Paul Zinken/dpa

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Vor Landesparteitag: Berlins Linke-Chefin kritisiert Wagenknechts „Drohkulisse“

Berlins Linke-Parteichefin Katina Schubert wirft Sahra Wagenknecht vor, mit Überlegungen zu einer eigenen Partei eine permanente Drohkulisse aufzubauen. Am Wochenende wird ein neuer Landesvorstand gewählt.

Berlins scheidende Linke-Landesvorsitzende Katina Schubert hat die Linke-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht zu einer Entscheidung über eine mögliche Parteineugründung aufgefordert. Diese permanente Drohkulisse sei für alle Beteiligten schwer erträglich, sagte Schubert der Nachrichtenagentur dpa. „Das ist zermürbend für Mitglieder und für die, die Verantwortung tragen. Insofern müssen diejenigen, die eine Abspaltung erwägen, sich auch mal entscheiden, ob sie in der Partei für ihre Positionen werben oder ob sie was Eigenes machen wollen.“

„Ich glaube, die Zahl derjenigen, die mit Sahra Wagenknecht mitgehen würden, wird sich in überschaubaren Grenzen halten“, sagte Schubert, die auch stellvertretende Bundesvorsitzende ist. „Ein Projekt von Sahra Wagenknecht wäre wahrscheinlich ein eher konservativ-soziales.“

Schubert kritisierte, Wagenknecht wolle mit dem Thema Klimawandel nichts zu tun haben. „Sie blendet das einfach aus.“ Dabei sei es notwendig, das Zeitalter fossiler Energien zu überwinden. Wagenknecht mache dazu jedoch keine Vorschläge. „Sie sagt: Als wir noch über die Nordstream-Pipeline Gas bezogen haben, war alles besser. Die Option besteht aber nicht mehr“, sagte Schubert. „Jedenfalls nicht, solange Russland nicht seine Truppen aus der Ukraine zurückzieht und es zu richtigen Friedensverhandlungen kommt.“

Ständiger Streit mit der Parteispitze

Hintergrund sind Wagenknechts Erwägungen, eine eigene Partei zu gründen. Anlass ist ständiger Streit mit der Parteispitze um Janine Wissler und Martin Schirdewan und anderen Linken unter anderem über den Umgang mit dem Krieg in der Ukraine. Der Linken droht dadurch eine Spaltung.

„Dass die Situation im Bund schwierig ist, ist überhaupt keine Frage“, räumte Schubert ein. „Wenn ich mir allerdings angucke, wie viel Substanz und Aktivitäten wir in den Landesverbänden haben, gibt es eine gute Chance, dass die Partei sich berappelt.“

Beim Berliner Landesparteitag am Wochenende (13./14. Mai) kandidiert Schubert nicht wieder für das Amt der Vorsitzenden. Sie hatte bereits angekündigt, weiter als Abgeordnete im Landesparlament „einen guten Job machen“ und sich mehr im Bundesvorstand engagieren zu wollen. (dpa)

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