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Geschlossen ist die Türe zum Haus 94 in der Rigaer Straße, in dem sich die Linksautonomen-Kneipe „Kadterschmiede“ befindet. Das Landgericht Belin hat heute entschieden, dass die Kneipe vorerst nicht geräumt werden muss.

© dpa/Paul Zinken

Verfassungsschutz zu Linksextremismus: Rigaer 94 und Anarcho-Bibliothek sind zentrale Anlaufpunkte in Berlin

Die beiden Orte sind zentrale Stellen der gewaltbereiten linksextremen Szene in Berlin. Das sagte der Innenstaatssekretär Hochgrebe im Parlamentsausschuss für Verfassungsschutz.

Gewaltbereite Linksextremisten haben in Berlin nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes vor allem zwei Anlaufstellen: das teilweise besetzte Haus in der Rigaer Straße in Friedrichshain und eine Bibliothek in Kreuzberg. Dabei handele es sich um „zentrale Anlaufpunkte für das autonome Anarchospektrum“, sagte Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) am Montag im Parlamentsausschuss für Verfassungsschutz.

Die „anarchistische Bibliothek Kalabal!k“, wie sich selber nennt, sei weniger bekannt als das teilbesetzte Haus Rigaer 94, sagte Hochgrebe und zitierte aus der Selbstbeschreibung: „Wir verstehen unser Projekt als Werkzeug, um anarchistische Ideen zu verbreiten und die herrschende soziale Ordnung, die uns umgibt, anzugreifen.“ Dort gebe es auch nicht-öffentliche Treffen des gewaltorientierten Linksextremismus, der Angriffe auf Rechtsextremisten und Selbstjustiz legitimiere sowie enge Verbindungen zu linksextremen Szenen in Leipzig, Weimar, Griechenland und Italien habe.

Nach den Verurteilungen einiger Mitglieder der linksextremen Gruppe um Lina E. in Leipzig wegen Gewalttaten seien weitere mit Haftbefehlen gesuchte Mitglieder nicht auffindbar, sagte Hochgrebe. Ob sie gezielt untergetaucht seien, wolle er nicht bewerten. Die Polizei habe aber Maßnahmen, um deren aktuellen Aufenthaltsort festzustellen. Zugleich beobachte man auch „Möglichkeiten der Entstehung eines gewaltbereiten Untergrundes“ von Linksextremisten.

Hochgrebe erneuerte Erkenntnisse des Verfassungsschutzes, nach denen die gewaltorientierte linksextreme Szene in Berlin einerseits schrumpfe und sich anderseits zugleich radikalisiere. Es gebe explizite Gewaltaufrufe und -aktionen sowie mehr Vernetzung national und international. (dpa)

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