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8th Firefighters Games World Championship 2023, in Istanbul (Türkei).

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Yagiz Gurtug

Sportevent für Feuerwehrleute: Berlin will „World Fire Fighter Games“ 2028 ausrichten

Berlin hat sich für die „Fire Fighter Games“ beworben. Die Grünen kritisieren: Während die Feuerwehr um jede Stelle kämpfe, kümmere sich der Landesbranddirektor um „Brot und Spiele“.

Das Land Berlin hat sich nach eigenen Angaben für die Ausrichtung der sogenannten „World Fire Fighter Games“ im Jahr 2028 beworben. Das geht aus einer Parlamentsanfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco an die Senatsinnenverwaltung hervor. Zuvor hatte der „RBB“ berichtet.

Die Kosten für die Ausrichtung des privaten Sportevents würden bei rund 17 Millionen Euro liegen, wie die Innenverwaltung dem Tagesspiegel bestätigte. „Die Ausgaben entstehen durch Maßnahmen, die zur Durchführung von Sportveranstaltungen üblich und erforderlich sind, insbesondere für Personal- und Honorarausgaben, Anmietung und Herrichtung der Veranstaltungsstätten, Kauf und Anmietung von Wettkampfzubehör, Reinigung, Catering, Sicherheitsservice, Marketing, Eröffnungsfeier, Siegerehrungen und ein Rahmenprogramm für eine breite Öffentlichkeit.“

Wasser marsch: 8th Firefighters Games World Championship 2023, in Istanbul (Türkei).

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Yagiz Gurtug

In der Parlamentsanfrage schreibt die Innenverwaltung: „Seitens der Rechteinhaber wurden bereits positive Signale übermittelt.“ Die Entscheidung darüber, wer die Spiele ausrichtet, wird jedoch erst im Jahr 2026 getroffen. Das teilte John Hartley dem Tagesspiegel mit. Er ist geschäftsführender Direktor der Non-Profit-Gesellschaft World Firefighters Games WA Inc., die die Rechte an den Spielen besitzt.

Ob Berlin eine offizielle Bewerbung eingereicht habe, konnte Hartley aus Gründen der Vertraulichkeit nicht bestätigen. Allerdings sagte er, dass es mehrere Interessenten für die Ausrichtung der Spiele gibt.

Feuriges Motiv: Briefmarke der 13th World Firefighter Games 2018 in Südkorea.

© IMAGO/Newscom / Yonhap News/IMAGO/Yonhap News

Vasili Franco, innenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, kritisiert das geplante Event. „Während die Feuerwehr um jede Stelle kämpft, kümmert sich der Landesbranddirektor lieber um Brot und Spiele“, sagte er dem Tagesspiegel. Er sprach von „vermeintlich prestigeträchtigen“ Spielen.

Die „World Fire Fighter Games“ finden alle zwei Jahre statt. Bei den Spielen messen sich Personen, die beruflich oder freiwillig in der Feuerbekämpfung aktiv sind, in mehreren Sportarten wie Volleyball, Leichtathletik, Bowling oder Armdrücken. Bei den letzten „World Fire Fighter Games“ in Lissabon nahmen rund 2500 Feuerwehrleute teil. 2024 finden sie im dänischen Aalborg statt.

Berlin hatte sich bereits um die Ausrichtung der „World Fire Fighter Games“ 2026 beworben. Dafür reiste ein Mitarbeiter der Feuerwehr aus dem Stab Kommunikation über den Jahreswechsel 2022/2023 nach Australien. Zweck der Reise laut Innenverwaltung: „Übergabe Bewerbungsmappe World Firefighters Games 2026“.

Während die Feuerwehr um jede Stelle kämpft, kümmert sich der Landesbranddirektor lieber um Brot und Spiele.

Vasili Franco (Grüne), innenpolitischer Sprecher

Zudem bezahlte die Feuerwehr zwei Personen der World Firefighters Games WA Inc. im Frühjahr 2023 Business-Class-Flüge nach Berlin im Rahmen eines sogenannten „Site Visit“. Die Kosten beliefen sich auf rund 20.000 Euro. „Zur Wahrung der Bewerbungschancen Berlins wurden die Kosten als ‚vertretbarer Aufwand‘ eingeschätzt“, heißt es in der Antwort der Innenverwaltung.

Grünen-Abgeordneter Franco bezeichnet die Ausgaben dagegen als „ziemlich fragwürdig“. „Wenn Innensenatorin Spranger noch Sparvorschläge braucht, könnte sie bei der Feuerwehrführung einen genaueren Blick auf die Spesen werfen“, sagte er dem Tagesspiegel.

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