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© imago/Jan Huebner/IMAGO/Daniel Lakomski

Techno-Parade „Rave the Planet“: Veranstalter klagen gegen Auflagen der Berliner Polizei zu Sanitätern

Erst fanden Dr. Motte und Co. keine Hilfsorganisation, jetzt ziehen sie vors Verwaltungsgericht – gegen die Auflagen der Polizei. Die drehen sich um die Sicherheit der Gäste.

Die Veranstalter der Techno-Parade „Rave the Planet“ gehen gegen die Auflagen der Polizei Berlin zum Sanitätsdienst vor. Am Donnerstagnachmittag sei ein Eilantrag beim Verwaltungsgericht eingegangen, sagte ein Gerichtssprecher. Zuvor hatten die Veranstalter Widerspruch bei der Polizei gegen die Auflagen eingelegt.

Die Polizei hatte die Auflage erteilt, dass entlang der Strecke mindestens fünf feste Unfallhilfestellen mit je zehn Behandlungs- und 30 Versorgungsplätzen stehen müssen. Gefordert werden auch zwei Ärzte, zehn Rettungssanitäter, 20 Sanitätshelfer, 20 Sanitätseinsatztrupps mit jeweils vier Helfern und einem Truppführer – und das alles auf Kosten des Veranstalters. Doch bislang konnten die Veranstalter keinen Anbieter und keine Hilfsorganisation finden.

Nach bisherigem Stand droht dem für Sonnabend geplanten Umzug damit ein Reinfall. Bis Donnerstagabend lag der Polizei kein Nachweis vor, dass die Auflagen zum Sanitätsdienst erfüllt werden können. Dennoch plane die Polizei weiter den Einsatz. Die Polizei werde sehr genau prüfen, ob der Anmelder die Vergaben für das Sicherheitskonzept erfüllen kann und die Versammlung notfalls auflösen.

Die Polizei rechnet mit bis zu 300.000 Besuchern bei dem Umzug mit Techno-Lastwagen auf der Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Großem Stern. Grund für die harten Auflagen sind auch die Erfahrungen vom vergangenen Jahr. 2022 zählte der Rettungsdienst 100 Notfalltransporte in Krankenhäuser, meist ging es um Drogen und Alkohol.

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Bei Feuerwehr und Polizei ist auch noch die Massenpanik bei der Loveparade 2010 in Duisburg mit 21 Todesopfern und hunderten Verletzten in Erinnerung. Der Drogentod zweier Teenager in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg nach der Einnahme der hoch dosierten Ecstasypillen „Blue Punisher“ hat im Kreise der Rettungsdienste und Hilfsorganisation viele aufgeschreckt.

Am Montag hatte „Love Parade“-Gründer Dr. Motte überraschenderweise mitgeteilt, dass der Malteser Hilfsdienst nicht wie geplant die Parade begleiten wolle. Dieser begründete die Entscheidung mit fehlenden Unterlagen zur Streckenführung und Planung. Die Nachricht habe die Veranstalter „wie ein Schlag ins Gesicht“ getroffen, heißt es auf der Fundraising-Plattform „GoFundMe“. Man habe mit den Maltesern seit März 2023 im Austausch gestanden und auch schon einige Detailplanungen vorgenommen.

Um einen privaten Sanitätsdienstleister finanzieren zu können, benötigen die Veranstalter 250.000 Euro. Zwei Tage bevor die Techno-Parade an der Siegessäule starten soll, kamen jedoch erst 17.000 Euro zusammen. Das sind etwa sieben Prozent des Spendenziels.

Die Gesamtsumme von 250.000 Euro war laut Aussagen der Veranstalter in der „Abendschau“ des RBB von kommerziellen Dienstleistern veranschlagt worden, um die als Versammlung angemeldete Veranstaltung zu begleiten.  

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